SACHSEN-ANHALT
FrühStart - Familienhebammen im Land Sachsen-Anhalt (Wissenschaftliche Begleitung)
Das Begleitforschungsprojekt untersucht die Wirksamkeit der seit dem Jahr 2006 in Sachsen-Anhalt qualifizierten Familienhebammen und deren Einbettung in vorhandene Versorgungsstrukturen. Es werden nicht nur Leistungen der Familienhebammen für Frauen/ Familien mit gesundheitlichen und psychosozialen Risikofaktoren bewertet, sondern auch die Zugänge, Schnittstellen und Überleitungen von und zu weiteren Akteurinnen und Akteuren des regionalen Gesundheits- und Sozialbereichs.
Finanzierung
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Aktionsprogramms "Frühe Hilfen für Eltern und Kinder und Soziale Frühwarnsysteme". Die Mittelvergabe erfolgt über das NZFH.
Projektleitung
Prof. Dr. phil. habil. Johann Behrens
Gertrud M. Ayerle, Hebamme, Krankenschwester
Dr. rer. medic. Christiane Luderer, Krankenschwester
Träger
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Halle
Forschungsfragestellung
- Überprüfung der Wirksamkeit des Engagements der Familienhebammen auf die Gesundheit und Versorgung der Kinder vulnerabler Familien sowie auf die elterliche Kontroll- und Kompetenzüberzeugung und Selbstwirksamkeit der Mütter (Hilfe zur Selbsthilfe)
- Überprüfung des Nutzens der Qualifizierung der Familienhebammen hinsichtlich ihrer Vernetzung mit Akteurinnen und Akteuren des Gesundheits- und Sozialwesens (Prozessorientierung)
- Analyse des subjektiven Erlebens sowie der Akzeptanz und Zufriedenheit der Klientinnen gegenüber den Familienhebammen und dem Netzwerk Früher Hilfen (Klientinnenorientierung)
- Erhebung der Nachhaltigkeit nach Beendigung der Betreuung (Klientinnenorientierung)
- Überprüfung von Zugang, Wirksamkeit und Zielorientierung innerhalb der Klientinnenpfade im Frühe-Hilfen-System, das durch die Akteurinnen und Akteure aus dem Gesundheits- und Sozialbereich bereitgehalten wird (Prozessorientierung)
Stichprobe
- 734 Klientinnen (Verlaufsdokumentation), 606 Klientinnen (standardisierte Fragebögen)
- 10 theoriegeleitet ausgewählte Klientinnen (teilstandardisierte persönliche Befragung)
- 39 Expertinnen bzw. Experten (leitfadengestützte Interviews zu verschiedenen Fallvignetten)
- 37Klientinnen (teilstandardisierte Telefoninterviews)
Forschungsdesign/Methode
Die Verlaufs- und Ausführungsdaten bezüglich der Betreuung und der Ereignisse während des Betreuungsverlaufs werden zum einen durch die Familienhebammen erhoben und zum anderen durch Selbstbericht der Frauen mittels standardisierter Fragebögen. Die persönlich-aufsuchenden und telefonischen Interviews bei den Frauen werden, ebenso wie die Interviews mit Expertinnen und Experten, im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung mittels teilstandardisierter Leitfäden erhoben und deskriptiv sowie mit qualitativ-hermeneutischen Verfahren analysiert.
Kontakt
Prof. Dr. phil. habil. Johann Behrens
Dr. rer. medic. Gertrud M. Ayerle MSN
Dr. rer. medic. Christiane Luderer
Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft,
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Magdeburger Straße 8, 06097 Halle