Milieustudie zur Nutzung von Angeboten Früher Hilfen
Qualitative Studie zum Zusammenhang zwischen der Nutzung von Angeboten Früher Hilfen durch Familien und deren Lebensstilen, Werten und gesundheitsbezogenen Einstellungen
Die Milieustudie des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) baut auf den Erkenntnissen der Pilotstudien der Prävalenz- und Versorgungsforschung des NZFH auf. Ergebnisse der Pilotstudien zeigen unter anderem, dass Eltern mit einem niedrigen Bildungsabschluss weniger Angebote für Familien mit kleinen Kindern kennen und nutzen als Eltern mit einem höheren Bildungsabschluss.
Milieus bezeichnen gesellschaftliche Gruppen mit gemeinsamen Lebensstilen, Wertorientierungen und Normen. Das Besondere an der Milieuperspektive ist daher, dass Gruppen nicht nur anhand der Merkmale ihrer sozioökonomischen Lage beschrieben werden, sondern auch anhand kultureller Dimensionen wie Lebensziele und Werte, Gewohnheiten und Einstellungen, z. B. zu Ernährung und Gesundheit.
In der Milieustudie geht das NZFH den Fragen nach, ob sich Eltern insbesondere anhand ihrer Einstellungen zu Gesundheit, Prävention und familienunterstützenden Angeboten unterschiedlichen Gruppen/Milieus zuordnen lassen und inwiefern diese (milieuspezifischen) Einstellungen Einfluss auf die Kenntnis und Nutzung von präventiven Angeboten rund um Schwangerschaft und Geburt haben.
Ausführliche Informationen zur Studie und deren Ergebnisse enthält der Beitrag des Projektteams im NZFH Barrieren für die Inanspruchnahme Früher Hilfen – Die Rolle der elterlichen Steuerungskompetenz im Bundesgesundheitsblatt 2016.
Steckbrief
Projektteam
Ilona Renner, NZFH, BZgA
Dr. Anna Neumann, NZFH, BZgA
Maarweg 149-161
50825 Köln
E-Mail: forschung(at)nzfh.de
Datenerhebung
SINUS Markt- und Sozialforschung GmbH
Zeitraum
Erhebungszeitraum: 2015
Zielgruppe
Eltern mit Kindern im Alter von bis zu 4 Jahren
Ziele
Ziel der Erhebung ist es, (milieuspezifische) Wertorientierungen und Normen von Eltern zu identifizieren, die mit der Nutzung. bzw. Nicht- Nutzung von Angeboten für Eltern mit (Klein-)kindern zusammenhängen. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf Werten, Gewohnheiten und Einstellungen zu den Themen Gesundheit und Prävention.
Stichproben
273 Familien aus zwei deutschen Großstädten (Die Teilnehmenden hatten in einer der Pilotstudien der Prävalenzforschung des NZFH ihre Zustimmung zu einer erneuten Kontaktaufnahme im Rahmen einer vertiefenden Befragung gegeben).
Methodik / Design
- Fragebogenerhebung (im Rahmen von Hausbesuchen) zu familiären Belastungen und Ressourcen, zu Erziehungsthemen und zur Nutzung von Angeboten für Familien mit kleinen Kindern (n = 273)
- Tiefeninterviews zu den Themen Alltagsleben, Gesundheit und Angeboten Früher Hilfen (n = 203 Eltern)
Publikationen
- In: Bundesgesundheitsblatt (2016) DOI 10.1007/s00103-016-2424-6 © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2016
In: Datenreport Frühe Hilfen | Ausgabe 2015, NZFH, Seiten 6-21