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Kommunalbefragungen 2021 und 2023

Die NZFH-Kommunalbefragungen 2021 und 2023 liefern Erkenntnisse zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Strukturen und Angebote der Frühen Hilfen vor Ort. 

Mithilfe der NZFH-Kommunalbefragungen 2021 und 2023 kann für alle Kommunen in Deutschland nachgezeichnet werden, wie die in den Jugendämtern für Frühe Hilfen Verantwortlichen den Einfluss der Corona-Pandemie auf die Frühen Hilfen vor Ort einschätzten: zum Zeitpunkt des zweiten Lockdowns Anfang des Jahres 2021 und nach dem Ende der Hygienemaßnahmen Mitte 2023. Entsprechende Fragen wurden dazu in den Erhebungsbögen ergänzt.

Ergebnisse der Kommunalbefragung 2021

Ergebnisse der Kommunalbefragung 2021 sind bereits als Faktenblatt veröffentlicht. Dort finden sich auch Aspekte und Hinweise zu regionalspezifischen Unterschieden, die in der Befragung 2023 nicht mehr untersucht wurden.

Faktenblatt: Kommunale Frühe Hilfen während der Corona-Pandemie (pdf/348 KB)

Ergebnisse der Kommunalbefragung 2023

  • In fast allen Kommunen (82 Prozent) hatten die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zwischenzeitlich (Frühjahr 2021) einen starken Einfluss auf die Frühen Hilfen. In rund einem Drittel der Kommunen mussten während der Pandemie aufsuchende Angebote reduziert werden. In knapp 60 Prozent der Kommunen fielen in dieser Zeit zudem Angebote weg, in die Familien vor der Pandemie vermittelt werden konnten. Nach dem Ende der Pandemie hat sich der Anteil der Kommunen, die angaben, dass solche Angebote dauerhaft weggefallen sind, auf rund 13 Prozent reduziert.
  • Während der Pandemie konnten Kommunen weggefallene Angebote teilweise durch neue, oft auch digitale Angebote ersetzen. Die in der Pandemie entwickelten neuen aufsuchenden Angebote wurden in 32,8 Prozent der Kommunen auch nach der Pandemie fortgeführt. Andere neue Angebote wurden nach der Pandemie nicht in allen Kommunen aufrechterhalten, jedoch wurden in über der Hälfte der Kommunen (51,2 Prozent) die Telefonberatung bleibend entwickelt oder ausgebaut und in fast 43 Prozent die Onlineberatung.
  • Zwei Drittel aller Kommunen stimmten der Aussage (eher) zu, dass es gelang, neue digitale Formate für die Kommunikation im Netzwerk Frühe Hilfen und die Fortbildungen für Fachkräfte zu entwickeln. Die mit der Pandemie gestiegene Bedeutung von digitalen Formaten bei der Kommunikation im Netzwerk und bei Fortbildungen war somit auch nach dem Ende der Pandemie geblieben. Hier ist keine Rückentwicklung festzustellen.
  • Es gibt seitens der Kommunen nur wenige Hinweise, dass die mit der Corona-Pandemie verbundenen Auswirkungen dauerhafte negative Effekte im Bereich des strukturellen Auf- und Ausbaus der Frühen Hilfen hinterlassen haben. In nur wenigen Kommunen (8,5 Prozent) haben Gesundheitsfachkräfte die Frühen Hilfen dauerhaft verlassen oder haben sich freie Träger dauerhaft aus den Frühen Hilfen zurückgezogen (3,5 Prozent). Eine Ausnahme bildet das Engagement von Freiwilligen in den Frühen Hilfen. Rund 31 Prozent der Kommunen stimmten (eher) zu, dass dieses dauerhaft zurückgegangen ist.
  • Erfreulich ist, dass es nur in rund 14 Prozent der Kommunen (eher) zutraf, dass die Bereitschaft von Familien, Frühe Hilfen in Anspruch zu nehmen, mit der Pandemie nachgelassen hatte. Bedenklich stimmt hingegen die Einschätzung von rund 61 Prozent der Kommunen, dass Eltern auch Mitte 2023 Schwierigkeiten hatten, die während der Pandemie geforderte soziale Isolation zu überwinden.
  • In rund 64 Prozent der Kommunen konnten mit den zusätzlichen Mitteln aus dem Aktionsprogramm "Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche" die mit der Pandemie verbundenen Belastungen für Familien abgemildert werden. Jedoch konnten die mit diesen zusätzlichen finanziellen Mitteln entwickelten oder erweiterten Angebote nach dem Ende des Aktionsprogramms in rund 58 Prozent der Kommunen nicht aufrechterhalten werden.

Publikationen zur Corona-Forschung

Veröffentlichungen des NZFH und weitere Auswahl mit Bezug zu Frühen Hilfen

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