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Frühe Hilfen – Themen, Perspektiven, aktuelle Entwicklungen

Das Themenheft des Bundesgesundheitsblattes bündelt Erkenntnisse und Analysen zu Belastungslagen von Familien sowie zur Entwicklung und Bedeutung der Frühen Hilfen.

Die Autorinnen und Autoren analysieren Ergebnisse aus unterschiedlichen Studien und blicken auch konzeptionell auf Entwicklungen und Perspektiven sowie die Bedeutung der Frühen Hilfen. Dies geschieht vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Herausforderungen und Krisen, wie Klimawandel und Krieg in der Ukraine.

Die Fachartikel widmen sich vier Bereichen:

  • Lebenslagen und Bedarfe von Eltern
  • Auswirkungen von psychischen Belastungen von Eltern auf Kinder
  • Entwicklung und Stand der Frühen Hilfen
  • Wirkung von Frühen Hilfen

Auch das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) liefert in mehreren Beiträgen zentrale Forschungserkenntnisse.

Alle Beiträge sind in Ausgabe 12/2024 der Monatszeitschrift Bundesgesundheitsblatt– Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz erschienen. Fast alle Artikel stehen kostenfrei als Open-Access-Artikel zur Verfügung:

Editorial: Die Bedeutung Früher Hilfen in Zeiten gesellschaftlicher Herausforderungen und Krisen

Ilona Renner, Ulrike Lux, Ursula von Rüden

Ilona Renner, NZFH in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Dr. Ulrike Lux, NZFH im Deutschen Jugendinstitut (DJI), und Dr. Ursula von Rüden, BZgA, haben die inhaltliche Koordination für das Themenheft übernommen. Im Vorwort führen sie in das Thema ein und stellen die einzelnen Fachbeiträge vor.

Zum Editorial: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03980-9

Situation und Bedarfslage von Familien mit kleinen Kindern

Macht Mutterwerden krank? – Häufigkeit psychischer Diagnosen bei Müttern nach der Geburt im Vergleich zu kinderlosen Frauen auf Basis von BARMER-Abrechnungsdaten

Dagmar Hertle, Isabelle Petrautzki, Danny Wende

Die Autorinnen vom Barmer Institut für Gesundheitssystemforschung, bifg, Wuppertal, beantworten die Frage auf Basis von 5,14 Mio. Datensätzen von Frauen, die zwischen 2017 und 2022 bei der BARMER Krankenkasse versichert waren. Sie stellen die Ergebnisse vor dem Hintergrund einer begrenzten Aussagekraft von Abrechnungsdaten vor.

Zum Abstract: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03969-4


"Man sitzt in einer Seifenblase, während die anderen Menschen leben." – Perspektiven geflüchteter ukrainischer Mütter mit Kindern von 0-3 Jahren

Digo Chakraverty, Anna Neumann, Ilona Renner

Das Forschungsteam aus dem NZFH stellt Ergebnisse einer Erweiterungsstudie von KiD 0-3 2022 vor. Tiefeninterviews mit ukrainischen Müttern und einem Vater geben Einblick in Belastungen, Ressourcen und ihren Umgang mit Hilfsangeboten. Die Ergebnisse weisen auf erhebliche psychische Belastungen der Mütter und möglicherweise auch der Kinder hin, die einen hohen psychotherapeutischen Bedarf erwarten lassen.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03974-7


Klimawandel – ein Gesundheitsthema (auch) für Familien und ihre jungen Kinder?

Julia Schoierer, Hannah Lehmann, Johanna Köster-Lange, Jonas Gerke

Die Autorinnen und Autoren vom Klinikum der LMU München, der Agentur Ecolo und der Allianz KLUG e. V. reflektieren, welche Bedeutung der Klimawandel derzeit und zukünftig für die Kinder- und Familiengesundheit hat. Sie geben Empfehlungen, wie die Gesellschaft darauf reagieren könnte. Zugleich zeigen sie auf, welche vorhandenen Strukturen und Kommunikationskanäle in den Lebenswelten von Kindern und deren Familien genutzt werden können, um Themen der gesundheitlichen Klimaanpassung zu vermitteln.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03977-4

Aufwachsen in einem belasteten Familienumfeld

Von Generation zu Generation: Mechanismen der transgenerationalen Risikoübertragung elterlicher psychischer Erkrankungen im frühen Kindesalter

Anna-Lena Zietlow, Lea Krumpholtz

Professorin Dr. Anna-Lena Zietlow und Lea Krumpholtz von der Fakultät für Psychologie TU Dresden geben einen Überblick über Mechanismen, die der transgenerationalen Übertragung psychischer Erkrankungen von Eltern auf Kinder zugrunde liegen können. Sie legen gravierende und nachhaltige Auswirkungen elterlicher psychischer Störungen auf die kindliche Entwicklung und die gesamte Lebensspanne dar. Diese machen eine niedrigschwellige, auf die individuellen Bedürfnisse der Familie zugeschnittene Unterstützung erforderlich.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03978-3


Aufwachsen in einem psychisch belasteten Familienumfeld: Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie "Kinder in Deutschland 0-3 2022"

Maria Hänelt, Anna Neumann, Ulrike Lux, Ilona Renner

Das Forschungsteam vom NZFH in der BZgA und im DJI fasst zentrale Ergebnisse der bundesweiten repräsentativen Befragung KiD 0-3 2022 des NZFH zusammen. Die Ergebnisse zeigen: Die Relevanz psychischer Belastungen bei Eltern mit kleinen Kindern hat zugenommen. Der Befund, dass die elterlichen psychischen Belastungen mit kindlichen Entwicklungsstörungen einhergehen, verdeutlicht die Notwendigkeit, Familien von Beginn an zu unterstützen.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03979-2

Familienunterstützende Angebote – Strukturen aufbauen und erhalten

Frühe Hilfen im deutschsprachigen Raum – unterschiedliche Wege zum gleichen Ziel

Marion Weigl, Sabine Haas

Die beiden Autorinnen vom österreichischen Nationalen Zentrum Frühe Hilfen, Gesundheit Österreich GmbH, beschreiben die Entwicklung und den aktuellen Stand der Frühen Hilfen im deutschsprachigen Raum. Sie geben einen Überblick über Konzepte und Maßnahmen in Deutschland, Lichtenstein, Österreich, Schweiz und Südtirol. Anhand der verfügbaren Datenlage zeigen sie: In allen deutschsprachigen Ländern und Regionen ist es gelungen, das Angebot der Frühen Hilfen erfolgreich zu etablieren und Familien mit Bedarf zu erreichen und zu unterstützen.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03972-9


Frühe Hilfen in Deutschland – Entwicklungsperspektiven

Ute Thyen

Professorin Dr. Ute Thyen blickt in ihrem Beitrag auf die Ursprünge der Frühen Hilfen zurück und fasst zentrale Wissensbestände und Grundlagen zusammen. Die Professorin für Kinder- und Jugendmedizin und Vorsitzende des Beirats der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH benennt sechs Eckpunkte, die eine Weiterentwicklung der Frühen Hilfen in Deutschland ermöglichen und stärken. Dazu zählen zum Beispiel die Berücksichtigung der Frühen Hilfen als Bestandteil einer ganzheitlichen Familienpolitik, die dem "Health in All Policies"-Ansatz folgt.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03975-6

Zur Wirkung Früher Hilfen

Angebote Früher Hilfen und gesundheitliche Entwicklung von Kindern

Exemplarische Befunde und methodische Herausforderungen bei der Nutzung der Schuleingangsuntersuchung

Simone Weyers, Simon Götz

Bieten Schuleingangsuntersuchungen eine Möglichkeit, die Wirkung früher Präventions- und Vermittlungsangebote zu untersuchen? Dieser Frage ist das Forschungsteam vom Institut für Medizinische Soziologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf nachgegangen. Es skizziert Chancen und Herausforderungen von Wirkungsanalysen und kommt zu dem Schluss: Schuleingangsuntersuchungen können unter spezifischen Bedingungen die Wirkung von Frühen Hilfen analysieren.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03955-w


Identifikation psychosozial belasteter Familien in pädiatrischen Praxen

Ergebnisse zur Wirksamkeit der PATH (Pediatric Attention To Help)-Intervention

Christian Schlett, Gloria Metzner, Cindy Höhn, Jürgen M. Giesler, Michael Barth, Klaus Kaier, Juliane van Staa, Sabine Horstmann, Susanne Jünemann, Marcus Siebolds, Ilona Renner, Manuela Glattacker

Dr. Christian Schlett, Sektion für Versorgungsforschung und Rehabilitationsforschung, Universitätsklinikum Freiburg, und sein Forschungsteam stellen Ergebnisse einer Wirkungsevaluation der P.A.T.H.-Intervention vor. Die P.A.T.H.-Intervention umfasst zwei Hauptbestandteile: Teilnahme an Interprofessionellen Qualitätszirkeln Frühe Hilfen (IQZ) sowie an einer speziellen Schulung zur klinischen Fallfindung. Die Ergebnisse der Studie unter der Konsortialführung des NZFH zeigen: Die P.A.T.H.-Intervention verbessert die Identifikation von psychosozial belasteten Familien durch Kinderärztinnen und Kinderärzte.

Zum vollständigen Artikel: https://link.springer.com/article/10.1007/s00103-024-03962-x