ZuFa-Monitoring Pädiatrie – Studiendesign
Informationen zum Studienaufbau der repräsentativen Fragebogenerhebung und einer qualitativen Befragung in vier Fokusgruppen mit niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) kombiniert im Forschungszyklus "Zusammen für Familien (ZuFa-Monitoring): Gesundheit und Frühe Hilfen" quantitative und qualitative Methoden: im ZuFa-Monitoring Pädiatrie (ZuFa Päd) eine Fragebogenerhebung mit niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten sowie vertiefende Befragungen in Fokusgruppen.
Quantitative Datenerhebung: Befragung von niedergelassenen Kinderärztinnen und -ärzten
Feldzugang und Rekrutierung
Im Auftrag des NZFH wurden niedergelassene Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte in einer zweistufigen, bundesweit repräsentativen Studie im Jahr 2017 befragt.
Für die Rekrutierung diente der Datenbestand eines Adressanbieters mit 4.788 Adressen, der weitgehend der Grundgesamtheit aller niedergelassenen Kinder- und Jugendarztpraxen in Deutschland entspricht. Gemeinschaftspraxen waren darin jeweils mit nur einem Kontakt vertreten. Aus diesem Pool wurde per Zufallsauswahl eine Bruttostichprobe von 3.871 Adressen gezogen (= ca. 80 Prozent der Grundgesamtheit).
Die Daten wurden in einer schriftlichen Befragung mittels Selbstausfüller-Fragebogen erhoben, den die gesamte Bruttostichprobe in einer Welle postalisch erhielt.
Da sich viele Fragen thematisch auf den Kontext der frühen U-Untersuchungen bezogen, wurde als (einziges) Einschlusskriterium die Durchführung von mind. 25 U3- bis U7a-Untersuchungen pro Quartal festgelegt (= Kinder von 0 bis 3 Jahren).
Themenblöcke der Fragebögen
- Ärztliche Wahrnehmung von psychosozialen Belastungen im Rahmen von U-Untersuchungen
- Herausforderungen bei der Versorgung psychosozial belasteter Familien
- Nutzung von Einschätzungsbögen; Fallbeispiel einer psychosozial belasteten Familie inklusive gegebenenfalls ergriffener Maßnahmen
- Bekanntheit und Nutzung von Angeboten, Netzwerken und Fortbildungen im Bereich Frühe Hilfen
- Wahrgenommene Hemmnisse bei der arztseitigen Vermittlung von Familien in Frühe Hilfen
- Bekanntheit und Auswirkungen des Präventionsgesetzes
Insgesamt gingen im Befragungszeitraum 815 ausgefüllte Hauptfragebögen ein, was einer Responserate von 23,1 Prozent entspricht (bezogen auf die bereinigte Bruttostichprobe von n = 3.521). Von weiteren 1.442 Arztpraxen (41,0 Prozent) liegen Basisdaten aus der Non-Responder-Befragung vor.
Qualitative Datenerhebung: Vertiefende Fokusgruppen
Von den Teilnehmenden der Haupterhebung beteiligten sich insgesamt 26 Ärztinnen und Ärzte an dem qualitativen Studienteil, der Ende 2017 in Form von vier Fokusgruppen stattfand (in Köln, München, Hamburg und Leipzig). Die Diskussionsrunden folgten einem Leitfaden, der folgende Kernthemen abdeckte:
- Spontane Assoziationen mit den Frühen Hilfen
- U-Untersuchungen als Rahmen für Gespräche zu Unterstützungsbedarf
- Initiative für Gespräche zu Unterstützungsbedarf
- Hürden bei Gesprächen zu Unterstützungsbedarf von Seiten der Familien und von Seiten der Ärztinnen und Ärzte
- Bekanntheit, Nutzung und Zusammenarbeit mit den Frühen Hilfen.
Die vier Fokusgruppen setzten sich jeweils aus Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten aus verschiedenen sozial-geografischen Umfeldern zusammen. Auch die Kenntnisse und Erfahrungen der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte im Kontext "Frühe Hilfen" erwiesen sich als sehr unterschiedlich, sodass die Themen aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wurden. Es können daher vielschichtige und umfassende Erkenntnisse abgeleitet werden.
Materialien zur Befragung
Weitere Informationen auf fruehehilfen.de
Publikationen zum ZuFa-Monitoring
Veröffentlichungen des NZFH, Artikel in Fach-Zeitschriften sowie Vorträge