KiD 0-3: Repräsentativbefragung 2022
Die bundesweit repräsentative Studie "Kinder in Deutschland 0-3" (KiD 0-3 2022) hat zwei Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie Daten erhoben zu psychosozialen Belastungen und Ressourcen von Familien mit Kindern bis drei Jahre und zur Inanspruchnahme von Unterstützungsangeboten.
Mit dem Forschungsprojekt KiD 0-3 2022 wurde ermittelt, wie es Kindern und Familien in Deutschland geht, nachdem seit dem Frühjahr 2020 immer wieder weitreichende kontaktbeschränkende Maßnahmen ergriffen wurden, die auch den Alltag von Familien stark veränderten. In die im März 2022 gestartete Online-Erhebung konnten kurzfristig auch Fragen zum Erleben der Situation durch den Krieg in der Ukraine aufgenommen werden.
Analog zur Studie KiD 0-3 aus dem Jahre 2015 wurde die Studie in Kooperation mit kinder- und jugendärztlichen Praxen durchgeführt. Ergänzend zu den Angaben der Eltern wurde zudem eine pädiatrische Einschätzung zum kindlichen Gesundheitsstatus und Entwicklungsstand eingeholt.
Die Studie wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Bundesstiftung Frühen Hilfen aus dem Aktionsprogramm Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche der Bundesregierung gefördert.
Zentrale Ergebnisse
Die Studienergebnisse zeigen, dass die große Mehrheit der Säuglinge und Kleinkinder in Deutschland einen "sehr guten" Gesundheitszustand aufweisen. Aber die Chancen auf ein gesundes und entwicklungsförderliches Aufwachsen sind ungleich verteilt. Erhebliche Belastungen zeigen sich bei Familien in Armutslagen. Die Studienergebnisse unterstreichen auch, wie wichtig die Angebote der Frühen Hilfen sind: 92 Prozent der Eltern, die von einer Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegenden oder einer Familienhebamme zu Hause begleitet wurden, bewerten das Angebot als "hilfreich" oder "sehr hilfreich".
Veröffentlichung der Ergebnisse und Analysen
Die Ergebnisse veröffentlicht das NZFH mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten. Zwei Beiträge im Bundesgesundheitsblatt 12/2024 blicken auf Familien, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sowie auf Kinder mit psychisch belasteten Eltern. Im Bundesgesundheitsblatt 7/2023 sind Ergebnisse zu Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Familien im Zusammenhang mit deren sozialen Lage veröffentlicht:
- "Man sitzt in einer Seifenblase, während die anderen Menschen leben." – Perspektiven geflüchteter ukrainischer Mütter mit Kindern von 0-3 Jahren
- Aufwachsen in einem psychisch belasteten Familienumfeld: Ergebnisse der bundesweit repräsentativen Studie "Kinder in Deutschland 0-3 2022"
- Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in der COVID-19-Pandemie: Belastungserleben und Entwicklungsauffälligkeiten unter Berücksichtigung der sozialen Lage
Als eine von drei zentralen Studien liefert KiD 0-3 2022 auch Monitoring-Daten zur Bundesstiftung Frühe Hilfen. Die Analysen sind in den Wissenschaftlichen Bericht 2023 zur Bundesstiftung eingeflossen. Sie stehen zudem online zur Verfügung und werden fortlaufend aktualisiert: Daten zum Stand der Frühen Hilfen
Zentrale Ergebnisse stellt das NZFH außerdem in Faktenblättern zur Verfügung. Weitere Veröffentlichungen, auch zur ersten bundesweiten Repräsentativbefragung KiD 0-2 2015, sind in der Publikationen-Übersicht zu finden.
Datengrundlage für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen
Die Ergebnisse dienen dazu, besonders betroffene Kinder und Eltern zu identifizieren, ihren Hilfebedarf sichtbar zu machen und sowohl die Frühen Hilfen, als auch die pädiatrische Versorgung weiterzuentwickeln und dem Bedarf der Familien noch besser anzupassen.