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Stillen und Frühe Hilfen

Stillen ist die natürliche Ernährung des Babys und fördert die Mutter-Kind-Bindung. Fachkräfte in den Frühen Hilfen können durch Aufklärung und Beratung Stillen fördern.

Stillen fördert als alltägliche und körpernahe Interaktion die Mutter-Kind-Bindung. Die Gesundheit des Babys und der Mutter werden durch das Stillen positiv beeinflusst.

Ob Frauen ihr Baby stillen, hängt im Wesentlichen davon ab, ob sie eine adäquate Stillberatung vor und nach der Geburt erhalten haben und wie stillfreundlich die Bedingungen rund um die Geburt sind: Eine räumliche Trennung von Mutter und Kind in der Geburtsklinik oder starre Regeln in Bezug auf die Stillhäufigkeit können Mütter beispielsweise verunsichern und vom Stillen abhalten. Auch Väter und Großmütter haben einen erheblichen Einfluss auf die Entscheidung der Mutter für oder gegen das Stillen. Deren fehlende Unterstützung erhöht insbesondere das Risiko früh abzustillen.

Erkenntnisse aus der Forschung

Aus der Studie "Kinder in Deutschland 0-3" (KiD 0-3 2022) des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) liegen Daten zum Stillen vor, zum Beispiel:

  • In Deutschland beginnen immer mehr Frauen zu stillen, ein Teil von ihnen stillt nur für kurze Zeit.
  • Kinder, die gestillt wurden, sind nach Angaben von Pädiaterinnen und Pädiatern häufiger "sehr gesund" und altersgerecht entwickelt.
  • Mütter, die ihr Kind stillen, berichten weniger häufig von Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung.
  • Mütter in Armutslagen stillen ihre Säuglinge seltener und kürzer.
  • Mütter, die einen Geburtsvorbereitungskurs besucht haben, beginnen häufiger mit dem Stillen.

Nationale Stillstrategie

Um Deutschland stillfreundlicher zu machen, haben Expertinnen und Experten unterschiedlicher Fachgebiete und Arbeitsbereiche eine Nationale Strategie zur Stillförderung entwickelt. Auch das NZFH war beteiligt und setzt sich als Mitglied im Akteursnetzwerk zur Stillförderung für die Umsetzung der Maßnahmen ein.

Stillberatung durch unterschiedliche Akteure

Das Wissen über die Vorteile des Stillen und eine positive Haltung zum Stillen bei den Müttern sowie im sozialen Umfeld und der Gesellschaft sind wesentliche unterstützende Faktoren. Neben den ärztlichen Schwangerenvorsorgeuntersuchungen ermöglichen insbesondere die Beratungen rund um die Geburt, über das Stillen zu informieren und zu beraten. In der aufsuchenden Beratung von Familien können auch Hebammen, Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegende (FGKiKP) das Stillen unterstützen. Offene Angebote in den Frühen Hilfen wie Stillcafés und offene Sprechstunden mit Gesundheitsfachkräften in Familienzentren, Kliniken oder kinderärztlichen Praxen unterstützen Schwangere und stillende Frauen niedrigschwellig bei Fragen und Problemen rund ums Stillen.

Jedes Jahr findet im Oktober die Weltstillwoche zu einem ausgewählten Thema statt. Akteure in den Frühen Hilfen können Materialien bestellen und herunterladen, um rund um das Stillen zu beraten.

Fachinformationen und Arbeitsmaterial des NZFH

Das NZFH hat ein umfassendes Eckpunktepapier zum Stillen im Kontext der Frühen Hilfen und Forschungsergebnisse veröffentlicht. In Kooperation mit dem Netzwerk Gesund ins Leben in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) hat das NZFH den Online-Kurs zur Ernährung von Säuglingen entwickelt.

Zudem bietet das NZFH Informationen zum Thema in verschiedenen Formaten an. Für Fachkräfte und zur Weitergabe an Eltern. Mit dem Instagram-Kanal des NZFH @elternsein_info und der Website elternsein.info wendet sich das NZFH direkt an schwangere Frauen und Mütter und informiert zum Thema. 

Materialien für die Stillberatung – für Fachkräfte

Materialien für die Stillberatung – für Eltern