Werdende Eltern und Familien mit Kleinkindern in Zeiten der Corona-Pandemie zu begleiten, war eine Mammutaufgabe für die Netzwerke der Frühen Hilfen. In über 80 Prozent der Kommunen hatte die Corona-Pandemie einen starken Einfluss auf die Frühen Hilfen. Aufsuchende Angebote mussten während der Pandemie reduziert werden und in knapp 60 Prozent der Kommunen fielen Angebote weg, in die Familien vor der Pandemie vermittelt werden konnten. Es wurden gleichzeitig in den meisten Kommunen neue Wege gefunden, um Familien zu erreichen und zu beraten. Dies sind zentrale Ergebnisse der Kommunalbefragung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH), an der sich nahezu alle Kommunen mit einem Jugendamt in Deutschland beteiligt haben.
Trotz der Pandemie konnte die flächendeckende Ausweitung von zentralen Angeboten der Frühen Hilfen seit 2013 aber fortgesetzt werden. So gibt es mittlerweile in 97 Prozent der befragten Kommunen die aufsuchende Begleitung durch eine Gesundheitsfachkraft in den Frühen Hilfen. Auch kostenfreie Eltern-Kind-Gruppen sind ebenfalls in 97 Prozent der Kommunen zu finden.
Die Befragung verdeutlicht aber auch weiteren Entwicklungsbedarf: Bei der Netzwerkkoordination Frühe Hilfen gaben 38 Prozent der befragten Kommunen an, dass das Personalvolumen der Netzwerkkoordinierungsstellen nicht ausreicht. In über der Hälfte der befragten Kommunen fehlten außerdem Gesundheitsfachkräfte für eine bedarfsgerechte Versorgung.
Die Kommunalbefragung liefert außerdem erstmalig umfangreiche Daten zum Stand der Partizipation von Eltern in den Frühen Hilfen. Die zentralen Ergebnisse sind in vier Faktenblättern veröffentlicht. Sie stehen auf der Website des NZFH zusammen mit weiteren Informationen und einer Pressemitteilung des NZFH zum Lesen und Download zur Verfügung.