Auch Akteure der Frühen Hilfen können in der Zusammenarbeit mit Familien mit Hinweisen zu einer Kindeswohlgefährdung konfrontiert werden. Diese in der frühen Kindheit zu erkennen, einzuschätzen und zu erörtern stellt für Fachkräfte professionsübergreifend eine große Herausforderung dar.
Der fachliche Diskurs und die Erkenntnisse aus Fallanalysen im Projektbereich "Qualitätsentwicklung im Kinderschutz" des NZFH zeigen, dass Unsicherheiten bei der Einordnung der wahrgenommenen Hinweise und unterschiedliche Einschätzungen der Akteure eine Klärung erschweren oder sogar verhindern können.
In der neuen Expertise des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) skizziert Dr. Michael Barth, Dipl.-Psychologe im Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin im Universitätsklinikum Freiburg, ein empirisch fundiertes Vorgehen aus psychologischer und medizinischer Perspektive. Fachkräfte aus unterschiedlichen Berufsfeldern können es nutzen, um Risikokonstellationen und Gefährdungsmerkmale zu erkennen oder sich über Einschätzungen und Entscheidungen auszutauschen.
Die Publikation mit dem Titel "Gewichtige Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdung in der frühen Kindheit aus medizinischer und psychosozialer Perspektive" ist als Band 10 in der Reihe "Qualitätsentwicklung im Kinderschutz" erschienen. Sie präzisiert das Konzept der gewichtigen Anhaltspunkte als Kernelement diagnostischer Vorgehensweisen, vermittelt theoretische Grundlagen und bietet Anregungen zur Weiterentwicklung der interprofessionellen Zusammenarbeit im Kinderschutz.
Die Publikation steht zum Download und als Print-Version zur Verfügung (Bestellnummer 16000259, DIN-A4-Format, 56 Seiten).