direkt zum Hauptinhalt springen

Gute Beispiele aus der Praxis

Wie können Fachkräfte bei der Arbeit mit geflüchteten Familien unterstützt werden? Was hilft Kindern und Eltern? Verschiedene Modelle und Ansätze werden bereits erfolgreich umgesetzt. Hier zusammengestellt sind gute Beispiele aus der Praxis – kurz beschrieben mit weiterführenden Links zu Websites und Dokumenten. Sie liefern Anregungen für Akteure in Kommunen und Netzwerken.

Grundlage der vorliegenden Zusammenstellung ist eine Recherche des Instituts für Sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) im Auftrag des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH).

Die Übersicht wird laufend erweitert. Über die Zusendung von weiteren Beispielen freut sich das NZFH. Bitte schicken Sie Vorschläge an: redaktion(at)fruehehilfen.de.

Beratung und Versorgung geflüchteter Kinder und Eltern

(zuletzt aktualisiert: 30.05.2023)

Das Familienzentrum Friedrichsdorf veranstaltet einmal in der Woche einen Ukraine-Treff, der sich an geflüchtete Familien sowie an aufnehmende Gastfamilien richtet. Neben der Möglichkeit des gemeinsamen Austauschs und der Vernetzung werden Hilfestellungen bei dem Ausfüllen von Formularen oder Krippen- und Kitaanmeldungen gegeben.

https://www.fambinis.de/produkt/ukraine-treff/

(zuletzt aktualisiert: 30.05.2023)

Familie in Bewegung e.V., ein Verein mit Sitz in Ludwigshafen, hat mit dem Projekt "Hilfe für ukrainische Familien" ein breites Angebot für geflüchtete Familien aus der Ukraine geschaffen. Neben Mutter-Kind-Angeboten und einem Familiencafé werden auch Willkommens-Pakete mit Spiel- und Beschäftigungsmaterialien für geflüchtete Kinder zusammengestellt. 

https://familie-in-bewegung.de/projekte/hilfe-f%C3%BCr-ukrainische-familien

(zuletzt aktualisiert 18.04.2023)

Die Diakonie Düsseldorf berät Frauen zu Schwangerschaftskonflikten, Verhütung, Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Kind. Frauen, die erst kurze Zeit in Deutschland leben, erhalten unter anderem Informationen über Klinken, Hebammen und die Gesundheit von Frau und Kind. Die Beratung wird auch auf Ukrainisch und Arabisch angeboten. 

https://www.fluechtlinge-willkommen-in-duesseldorf.de/wp-03/schwangerschaftsberatung/
 

(zuletzt aktualisiert 15.03.2023)

Um Familien über regionale Angebote für Geflüchtete im Landkreis Mayen-Koblenz und Ansprechpartner zu informieren, hat die regionale Fachstelle Frühe Hilfen die Flüchtlingskoordinatorin des Landkreises sowie eine Kitasozialarbeiterin zu einem Treffen der "Opstapje-Gruppe" eingeladen.  

Das Eltern-Kind-Programm Opstapje wird von der Fachstelle Frühe Hilfen angeboten. Im Mittelpunkt von Opstapje steht die Bindung zwischen Eltern und Kind. Opstapje stärkt spielerisch die elterlichen Erziehungskompetenzen und sensibilisiert die Eltern für die altersspezifischen Bedürfnisse ihres Kindes. Die Gruppe besteht überwiegend aus Müttern und Kinder mit Migrationshintergrund.

Die Flüchtlingskoordinatorin konnte Frauen und Kinder der Gruppe kennenlernen und ihnen ihre Zuständigkeiten und Aufgaben vorstellen. Zum Beispiel, dass sie geflüchtete Neuankömmlinge über Sprach- und Integrationskurse und Kita- und Schulangebote informiert, dolmetschende Unterstützung organsiert oder Eltern bei Bedarf zu Anmeldeterminen in Kindertagesstätten und Schulen begleitet. Seit Januar 2023 wird zudem ein internationales Begegnungscafé "Café Grenzenlos" angeboten, seit März 2023 Kurse für Deutsch als Erstsprache.

Kitasozialarbeiterinnen gibt es in jeder Kindertagesstätte im Kreis. Sie beraten Familien in Erziehungsfragen oder zu finanziellen Hilfen, unterstützen bei Antragstellungen und vermitteln bei Bedarf an weitere Angebote für Familien.

Die Fachstelle Frühe Hilfen ist eine Kooperation von Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr e.V. und Evangelischer Kirchengemeinde Maifeld, wird maßgeblich vom Kreis-Mayen Koblenz finanziert.

https://caritas-rhein-mosel-ahr.de/news/2023-02-28_fluechtlingshilfe.htm

(zuletzt aktualisiert 13.02.2023)

Das Familienplanungszentrum BALANCE in Berlin bietet einmal wöchentlich eine gynäkologische Versorgung bei Konfliktschwangerschaften, zum Beispiel bei ungeplanten oder unerwünschten Schwangerschaften oder nach Vergewaltigung.

Eine Gynäkologin, medizinische Fachangestellte, eine Psychologin und eine Sozialarbeiterin sind vor Ort. Zudem steht eine Dolmetscherin für Ukrainisch zur Verfügung.
Das Angebot besteht seit März 2022 und ist mit einem weiteren Angebot zur psychologischen und sozialen Beratung eingeführt worden.

https://www.fpz-berlin.de/Wir-bieten-seit-dem-14-Maerz-eine-gynaekologische-Versorgung-bei-Konfliktschwangerschaften-sowie-eine-psychologische-und-soziale-Beratung-fuer-gefluechtete-Frauen-und-Maedchen-aus-der-Ukraine-an-998391.html

(zuletzt aktualisiert 13.02.2023)

Das Familienplanungszentrum BALANCE in Berlin bietet einmal wöchentlich eine psychologische und soziale Beratung für geflüchtete Frauen und Mädchen aus der Ukraine an. Die Sozialberatung wird ausdrücklich von einer woman of color durchgeführt. Vor Ort sind zudem eine Gynäkologin, medizinische Fachangestellte und eine Psychologin.

Das Angebot besteht seit März 2022 und ist mit einem weiteren Angebot zur gynäkologischen Versorgung bei Konfliktschwangerschaften eingeführt worden.

https://www.fpz-berlin.de/Wir-bieten-seit-dem-14-Maerz-eine-gynaekologische-Versorgung-bei-Konfliktschwangerschaften-sowie-eine-psychologische-und-soziale-Beratung-fuer-gefluechtete-Frauen-und-Maedchen-aus-der-Ukraine-an-998391.html

Betreuung von Kindern aus der Ukraine

(zuletzt aktualisiert: 30.05.2023)

Der Kinderschutzbund des Kreisverbandes Hochtaunus e.V. bietet regelmäßige Treffen für geflüchtete Kinder aus der Ukraine an, bei dem sie in einem geschützten Raum Hilfe zur Angst- und Stressbewältigung erhalten oder sich kindgerecht beschäftigen können - spielen, toben und basteln. Die Treffen werden von sozial- und/oder pädagogischen Fachkräften sowie von dolmetschenden Personen durchgeführt. 

https://fruehe-hilfen-hochtaunus.de/hinweise-ukraine/#toggle-id-4

(zuletzt aktualisiert 26.01.2023)

Die Ankunfts-Kita Ohana der Mandala gGmbH in Magdeburg ist ein Kinderbetreuungsangebot, welches sich vorrangig an Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund richtet. Mit dem Angebot sollen die aktuell hohen Bedarfsspitzen in der Kinderbetreuung für geflüchtete Familien abgebaut werden. Das Angebot ist zunächst bis zum 31.12.2023 befristet. Die Betreuung finden durch ein internationales Team mit vielen Erstsprachen statt (Deutsch, Ukrainisch, Russisch, Bulgarisch, Moldawisch, Kurdisch, Arabisch, Türkisch, Englisch, Farsi). Das Sprechen in der Erstsprache soll Kindern das Ankommen in Deutschland erleichtern.

Mandala Magdeburg: Ankunftskita Ohana

(zuletzt aktualisiert 14.11.2022)

Die Alliance4Ukraine – ein Zusammenschluss verschiedener gemeinnütziger Organisationen – hat Beispiele guter Betreuungspraxis in einem Dokument zusammengestellt. Es richtet sich insbesondere an Fachkräfte in Kinderbetreuungseinrichtungen, Träger und Kommunen und basiert auf einem umfassenden Austausch von Akteuren der frühen Bildung. Vorgestellt werden Lösungsansätze für kurzfristige Reaktionen auf die unterschiedlichen Bedarfe sowie langfristige und nachhaltige Ansätze. Im Anhang stellt das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Bundesprogramme "Kita-Einstieg" und "Sprach-Kitas" vor.

https://projecttogether.org/wp-content/uploads/2022_Alliance4Ukraine_Gute-Loesungen-fuer-die-Betreuung-von-Kindern-aus-der-Ukraine-Eine-Sammlung-von-Good-Practices.pdf

(zuletzt aktualisiert 24.10.2022)

Das Haus der Kleinen Forscher bietet auf seiner Website eine Vielzahl an anschaulichen Praxisbeispielen und Tipps für den täglichen Umgang mit geflüchteten Kindern. Ziel ist es, für die Arbeit der pädagogischen Fachkräfte Anregungen bereitzustellen, um den geflüchteten Kindern die Ankunft und den Alltag in der Kita zu erleichtern.

https://integration.haus-der-kleinen-forscher.de/praxisbeispiele/fuer-die-kita

(zuletzt aktualisiert 24.10.2022)

Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) stellt in einem Fachbeitrag Angebote vor, die geflüchtete Familien für ihre Kinder in Anspruch nehmen können, wenn der Zugang zum Kita-System nicht (sofort) gelingt. Aufgeführt sind auch Angebote wie Mütter-Cafés, Spiele und Eltern-Treffs. Für detaillierte Informationen führen Links zu den Websites einiger Praxisbeispiele.

Mehr dazu unter https://www.nifbe.de/index.php/fachbeitraege-von-a-z?view=item&id=1023

(zuletzt aktualisiert 24.10.2022)

Das Niedersächsische Institut für frühkindliche Bildung und Entwicklung (nifbe) sammelt  auf seiner Website gute Beispiele aus der Kita-Praxis zum Umgang mit geflüchteten Kindern und Familien. Enthalten sind auch Formulare und Materialien für die Kommunikation mit Eltern. Eine Listen- und Kartenansicht sowie eine Datenbank bieten verschiedene Such-Einstiege.

https://www.nifbe.de/good-practise/good-practise-kinder-und-familien-mit-fluchterfahrung

Datenbank mit Schlagwortsuche: https://www.nifbe.de/good-practice-datenbank?view=alphabetical&dlang=de-DE

(zuletzt aktualisiert 24.10.2022)

Die "Berliner Modellkitas für die Integration und Inklusion von Kindern mit Fluchterfahrungen" arbeiten seit 2016 unter der Leitung einer Vernetzungsstelle. Auf der Website sind Erfahrungen und Erkenntnisse der Modellkitas zusammengestellt, zum Beispiel zur Kita-Aufnahme und Eingewöhnung sowie zur Betreuung und Erziehen von Kindern aus Familien mit Fluchterfahrung. Zu finden sind auf der Website auch Handreichungen und Leitfäden, zum Beispiel zur kultursensiblen Kita-Pädagogik und zum traumasensiblen Arbeiten mit Kindern.

http://www.integration-kitas.de/

Kommunikation mit Kindern und Eltern

(zuletzt aktualisiert 17.11.2022)

Damit die Verständigung mit nach Deutschland geflüchteten Familien von Beginn an klappt, bieten Netzwerke, Kommunen und Länder verschiedene Dolmetsch-Möglichkeiten an, zum Beispiel Sprachmittler-Pools für unterschiedlichen Sprachen. Einige Beispiele sind bei den Empfehlungen und FAQ zu finden.

Internationale Ansätze

(zuletzt aktualisiert 24.10.2022)

Die International Step by Step Association (ISSA) informiert auf ihrer englischsprachigen Website über Praxisbeispiele aus drei verschiedenen Ländern: Frankreich, Moldawien und Polen. Es geht um unterschiedliche Problemlagen und Lösungsansätze, zum Beispiel den Mangel an Kita-Plätzen und "Drop-In"-Kitas, Verständigungsschwierigkeiten oder die Sensibilisierung für die psychologische Betreuung von geflüchteten Kindern. Zu finden sind dort auch Anregungen für Aktivitäten für Kinder und Familien aus der Ukraine.

Moldawien: https://www.issa.nl/content/non-formal-education-refugee-children-moldova

Ukraine: https://www.issa.nl/content/next-stage-life-addressing-changing-needs-ukrainian-refugee-children-and-parents

Frankreich: https://www.issa.nl/content/overcoming-psychological-trauma-through-art-therapy

International Step by Step Association (ISSA): https://www.issa.nl/

Unterstützung von Eltern in ihrer Erstsprache

(zuletzt aktualisiert 14.03.2023)

In dem Mehrgenerationenhaus Hell-Ga veranstaltet das SOS Kinderdorf Düsseldorf einmal wöchentlich einen Ukraine Treff für geflüchtete Familien. Der Treff dient den Familien als Anlaufstelle, um sich zu vernetzen, sich auszutauschen und Informationen und Unterstützung zu erhalten.

зареєстроване об’єднання SOS-Kinderdorf: https://www.sos-kinderdorf.de/kinderdorf-duesseldorf/aktuelles/sos-info-ukrainisch

(zuletzt aktualisiert 14.03.2023)

Die Fachstelle Frühe Hilfen des Caritasverbands Rhein-Mosel-Ahr e.V. veranstaltet einmal pro Woche ein Elterntreff in russischer Sprache. Das Angebot richtet sich an schwangere Frauen sowie Mütter mit Kindern im Alter zwischen 0 und 6 Jahren, auch wenn aus der Ukraine Geflüchete, die häufig russisch sprechen. 

Ab März 2023 wird der Treff in Kooperation mit der Flüchtlingshilfe Maifeld mit einem Sprachtreff verbunden, der vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration RLP gefördert wird.

https://caritas-rhein-mosel-ahr.de/mayen/fruehehilfen-myk/elterntreff_russisch.htm

(zuletzt aktualisiert 26.01.2023)

Das Autismus-Zentrum Hannover GmbH hat im April 2022 ein Elterncafé für ukrainische Familien mit Kindern im Autismus-Spektrum ins Leben gerufen. Sie erhalten dort die Möglichkeit, Anschluss zu anderen Familien zu finden und sich über das Thema Autismus auszutauschen. Zudem können Fachkräfte vor Ort bei autismusspezifischen Fragen beraten. Sie werden hierbei durch ukrainisch- und russischsprachige Helfer unterstützt.

Inzwischen hat sich aus dem Elterncafé eine ukrainisch sprechende Gemeinschaft von Familien mit autistischen Kindern entwickelt, die untereinander vernetzt sind und neu ankommenden Familien mit autistischen Kindern aus der Ukraine bei der Erstorientierung in Deutschland helfen.

Autismus-Zentrum Hannover: Elterncafé Curcuma

(zuletzt aktualisiert 19.01.2023)

Die Interkulturelle Gesundheitsförderung AFYA in Wien bietet Workshops für geflüchtete Eltern an mit geschulten Personen, die ihre Erstsprache sprechen. Die Eltern sollen damit unterstützt werden, ihre Rolle als Elternteil in der neuen Umgebung zu gestalten. Inhalte der Workshops sind zum Beispiel Anregungen zur Erziehung und Kommunikation mit den Kindern und Hinweise, wie das Aufwachsen in unterschiedlichen Kulturkreisen gelingen kann. Die Workshops werden durch die Arbeiterkammer Wien und die Stadt Wien, Abteilung Integration und Diversität, finanziert und finden an vier Nachmittagen statt.

AFYA: Elternkurse für neue Wege im Familienleben

(zuletzt aktualisiert 19.01.2023)

Die Psychologische Erziehungs- und Familienberatungsstelle der Stadt Bonn bietet jeden Dienstag-Vormittag ein Treffen für Mütter und ihre Kleinkinder bis 3 Jahre sowie Schwangere an, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Die Frauen können sich dort in entspannter Atmosphäre mit anderen Müttern austauschen und Kontakte zu knüpfen. Mit dabei ist eine Dolmetscherin, damit die Mütter mit den Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle ins Gespräch kommen und Fragen zu familien- und kindbezogenen Themen stellen können. Für die Kinder gibt es einen Spielbereich. Träger des Angebotes ist das Amt für Kinder, Jugend und Familie in Bonn.

Müttergruppe für ukrainische Mütter, Schwangere und Kleinkinder bis 3 Jahre