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Kindertagesbetreuung

Fachkräfte in Kitas und Kindestagespflege sind wichtige Kooperationspartner der Frühen Hilfen. Eine systematische Zusammenarbeit ermöglicht die Weiterentwicklung einer bedarfsgerechten Versorgung von Eltern und Kindern. Die Einbindung von Kitas in kommunale Netzwerke Frühe Hilfen kann diese Aufgabe erleichtern.

Fachkräfte in Kinderbetreuungseinrichtungen stehen über mehrere Jahre und Entwicklungsphasen hinweg in einem fast täglichen, oft vertrauensvollen und selbstverständlichen Kontakt mit Eltern. Durch diesen niedrigschwelligen Zugang zu Familien können sie Unterstützungsbedarfe erkennen, über Frühe Hilfen informieren oder in passende Angebote vermitteln. Sie sind daher wichtige Kooperationspartner der Frühen Hilfen.

Im Zusammenhang mit dem qualitätsorientieren Ausbau der Kindestagesbetreuung für unter 3-Jährige wurde auch der gesetzliche Bildungsauftrag erweitert. Danach sollen Kita-Fachkräfte nicht nur eng mit Eltern oder Erziehungsberechtigten zusammenarbeiten, sondern sich auch mit anderen Institutionen und Initiativen, zum Beispiel der Familienbildung, vernetzen.

Kindertagesstätten entwickeln sich daher zunehmend zu Familienzentren, die Bildungs-, Betreuungs- und Beratungsangebote in ihr Profil integrieren und diese teilweise in der vertrauten Umgebung der Kita anbieten. Als Lebensorte für Familien, in denen es sowohl um die Kinder als auch um deren Eltern und Geschwister geht, können sie darüber hinaus auch eine Lotsenfunktion für Familien einnehmen.

Erkenntnisse aus der NZFH-Forschung 

Die Kommunalbefragungen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) zeigen, dass im Jahr 2020 in über 80 Prozent der Kommunen Kitas in ein Netzwerk Frühe Hilfen eingebunden waren. Die Fachberatung Kindertagesbetreuung oder Kindertagespflege ist laut Kommunalbefragungen auch in etwa 80 Prozent der Netzwerke eingebunden, im Jahr 2017 waren es noch 74,4 Prozent. Netzwerkkoordinierende Frühe Hilfen schätzen die Kooperationsqualität mit Kindertageseinrichtungen zwar schlechter ein als im Vergleich zu anderen Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe, aber besser als zu den meisten Akteuren aus dem Gesundheitswesen.

Die Qualität und Ausgestaltung der Zusammenarbeit von Kitas und Frühen Hilfen hat das NZFH in dem Forschungsprojekt Kita-Ausbau und Frühe Hilfen untersucht. Einrichtungsleitungen wurden zu verschiedenen Bereichen befragt: Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, Verständnis von Frühen Hilfen, Kooperationen mit Frühen Hilfen und Weitervermittlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Kita-Einrichtungsleitungen insbesondere den freiwilligen sowie den partizipativen Charakter der Frühen Hilfen schätzen. Dass die Zusammenarbeit von Kitas und Frühen Hilfen noch nicht ausreichend institutionalisiert ist, scheint insbesondere an strukturellen Hürden zu liegen, wie zeitliche Aspekte oder unzureichende Infrastruktur in ländlichen Gegenden.

Herausforderungen für die Kooperation 

Eine gelingende Zusammenarbeit erfordert daher eine entsprechende Ausgestaltung der jeweiligen Schnittstellen und Rahmenbedingungen in den unterschiedlichen institutionellen Kontexten. Das NZFH fördert den dafür notwendigen Austausch, die Forschung und Formulierung von Handlungsempfehlungen und stellt dazu verschiedene Fachinformationen kostenlos zur Verfügung.

Für den Arbeitsalltag in der Kindertagesbetreuung können Fachkräfte Arbeitshilfen bestellen sowie Materialien zur Weitergabe an Eltern.

Materialien für Kitas und Kindertagespflege

Diese und weitere Materialien des NZFH sind auch über die  Publikationen-Suche zu finden. Mit Filtermöglichkeiten wie beispielsweise Herausgeber, Themenbereich oder Medium können Materialien gezielt gesucht, heruntergeladen oder bestellt werden.

Publikationen