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Qualifizierungsmodul für Netzwerkkoordinierende

Mit dem Qualifizierungsmodul "Netzwerke Frühe Hilfen systemisch verstehen und koordinieren" bietet das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) Akteuren der Fort- und Weiterbildung grundlegende Informationen, praktische Anregungen und konkrete Inhalte zur Professionalisierung von Netzwerkkoordinierenden in den Frühen Hilfen. Das Qualifizierungsmodul verfolgt einen systemischen Ansatz und umfasst vier Bausteine. In drei Bundesländern wurde es praktisch erprobt und erfolgreich evaluiert.

Entwickelt wurde das Qualifizierungskonzept von der Deutschen Gesellschaft für systemische Therapie, Beratung und Familientherapie e. V. (DGSF) in Zusammenarbeit mit dem NZFH. Es ergänzt die vielfältigen Qualifizierungen für Netzwerkkoordinierende, die in den Ländern angeboten werden, und kann sowohl als Ausgangsbasis für Angebote konkreter systemischer Qualifizierungen genutzt werden als auch zur Ergänzung bestehender Weiterbildungen. Für die Umsetzung der auf dem Modul basierenden Qualifizierungsmaßnahme sind zehn Tage vorgesehen ist.

Ziel

Ziel des Qualifizierungsmoduls ist es, den teilnehmenden Netzwerkkoordinierenden eine systemische Perspektive sowie grundlegende systemische Arbeitsweisen zu vermitteln, die für das Tätigkeitsfeld der Netzwerkkoordination Frühe Hilfen zugeschnitten sind. Dazu fokussieren die Elemente insbesondere die Förderung von Sozial- und Selbstkompetenzen.

Die inhaltliche Ausgestaltung des Qualifizierungskonzeptes basiert auf dem Kompetenzprofil für Netzwerkkoordinatorinnen und Netzwerkkoordinatoren des NFZH.

Inhalt und Aufbau

Die vom NZFH veröffentlichte Publikation fasst einleitend fachliche Grundlagen zu Netzwerken Frühen Hilfen zusammen und ordnet diese empirisch, theoretisch und aus systemischer Sicht ein. Auf eine kurze Vorstellung der Entwicklung und Evaluation folgt die ausführliche Beschreibung des Qualifizierungsmoduls selbst mit Hinweisen zu Rahmenbedingungen und Voraussetzungen sowie Anregungen zur Ausgestaltung und zur Unterstützung des Praxistransfers.

Kern ist die Beschreibung der vier Modulbausteine:

  • Modulbaustein 1: Grundlagen systemischen Arbeitens und eines systemischen Verständnisses von Netzwerken mit Bezug zur Praxis der Koordinierungstätigkeit in den Frühen Hilfen.
  • Modulbaustein 2: Grundlegende systemische Kompetenzbereiche für die Netzwerkkoordination Frühe Hilfen, insbesondere systemische Kommunikations- und Managementkompetenzen.
  • Modulbaustein 3: Weiterführende systemische Kompetenzbereiche für die Netzwerkkoordination Frühe Hilfen, insbesondere zur Arbeit an Schnittstellen sowie zur Auftrags- und Bedarfsklärung.
  • Modulbaustein 4: Systemische Reflexion, Evaluation und Qualitätsentwicklung in Netzwerken.

Abschließend werden Einsatzmöglichkeiten und Grenzen des Qualifizierungsmoduls reflektiert. Texte und Arbeitsblätter im Anhang können den Teilnehmenden ausgehändigt werden.

Evaluation des Qualifizierungsmoduls "Netzwerke Frühe Hilfen systemisch verstehen und koordinieren"

Das Qualifizierungsmodule wurde in den Jahren 2014 und 2015 mit Netzwerkkoordinierenden in drei Bundesländern modellhaft erprobt. Diese Erprobung wurde durch eine formative Evaluation begleitet, die Passgenauigkeit und Wirkfähigkeit des Konzepts überprüfen sowie Möglichkeiten der Verbesserung und Weiterentwicklung aufzeigen sollte.

Ergebnisse

Die Ergebnisse der Evaluation bestätigen das Qualifizierungskonzept als passgerecht und wirkfähig:  

  • Insgesamt passt der systemische Ansatz zu den Weiterbildungsbedarfen von Netzwerkkoordinierenden und den vielfältigen Anforderungen an diese Tätigkeit.
  • Das Qualifizierungskonzept hat sich für alle Teilnehmenden als bereichernd erwiesen sowie als anschlussfähig für unterschiedliche Arbeitskontexte und persönliche Voraussetzungen.
  • Das Gelernte erscheint grundsätzlich umsetzbar und unterstützt die Handlungsfähigkeit der Netzwerkkoordinierenden.
  • Die Ziele der systemischen Qualifizierung wurden als sehr relevant für die eigene praktische Tätigkeit bewertet. Auch den konkreten Nutzen bewerteten die Teilnehmenden als hoch.
  • Über alle vier Bausteine hinweg zeigten sich die Koordinierungskräfte in hohem Maße zufrieden, unabhängig von heterogenen Arbeitskontexten und Rahmenbedingungen sowie auch von persönlichen Voraussetzungen (zum Beispiel Berufsabschluss oder Dauer der Berufserfahrung).

Informationen zur Konzeptentwicklung, zur Erprobung und Evaluation, sowie deren Ergebnisse sind in einem ausführlichen Bericht zusammengefasst: