Das Berliner Netzwerk Kinderschutz wird weiterentwickelt
Mit Inkrafttreten des Berliner Kinderschutzgesetzes im Dezember 2009 wurden Regelungen zur Förderung der Kindergesundheit geschaffen und das im Februar 2007 vom Berliner Senat beschlossene »Konzept für ein Netzwerk Kinderschutz« auf eine gesetzliche Ebene gestellt.
Damit erfolgte schon vor der Bundesinitiative die Einrichtung präventiver Hilfen: Das Modellprojekt »Aufsuchende Elternhilfe« richtet sich an Erstgebärende in prekären Lebenslagen, das Angebot eines Willkommensbesuchs durch den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst (KJGD) an alle Familien mit erstem Kind. Die Landeskoordinierungs- und Servicestelle Netzwerke Frühe Hilfen Berlin (LKS) ist ein Kooperationsprojekt des Berliner Notdienstes Kinderschutz und des Kinderschutz-Zentrums Berlin e.V.
Alle Bezirke beteiligen sich an der Bundesinitiative. Beim Aufbau des Netzwerks soll eine umfassende Beteiligung des Gesundheitswesens erreicht werden. Schon bei der Entwicklung der Förderkonzepte erfolgte eine intensive Zusammenarbeit von Jugendamt und KJGD, der durch die Willkommensbesuche einen Überblick über die Bedarfe belasteter Familien hat. Die Netzwerkkoordination ist beim Jugendamt angesiedelt und bezieht den KJGD regelhaft mit ein. Schwangerschaftsberatungsstellen, Zentren für Familienberatung und sexuelle Gesundheit sowie Geburtskliniken sind schon in die Netzwerke einbezogen, Fachveranstaltungen mit Kliniken und niedergelassenen Fachärztinnen und -ärzten sind geplant.
Aktuell zeigt sich, dass Angebotslotsinnen und -lotsen, die in unterschiedlichen Institutionen (Kliniken, Beratungsstellen etc.) angesiedelt sind, die passgenaue Vermittlung von Unterstützung an die (werdenden) Eltern erleichtern.
Als nächsten Schritt zur Verstetigung der Frühen Hilfen wird die LKS mit den Akteuren der Netzwerke Leitfäden zur verbindlichen Zusammenarbeit und zum Übergang zwischen den Hilfen unter besonderer Berücksichtigung des Kinderschutzes im KJGD und in der Kinder- und Jugendhilfe entwickeln.