Frühe Hilfen im Freistaat Sachsen
Präventiver Kinderschutz und Frühe Hilfen sind seit 2007 vor allem in der Kinder-und Jugendhilfe zentrale politische Handlungsschwerpunkte im Freistaat Sachsen.
In den unterschiedlich gestalteten Netzwerken kooperieren Vertreter/-innen aus Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Kindertageseinrichtungen, Schulen, Sozialämtern und Jobcentern sowie aus Polizei und Justiz. Eine wesentliche Säule der Netzwerke ist die seit 2008 installierte aufsuchende präventive Arbeit der Jugendämter, welche allen Schwangeren und jungen Eltern Beratung und Unterstützung bietet.
Die Arbeit von Familienhebammen ist hauptsächlich auf die Zielgruppe der Schwangeren und Eltern in belastenden Lebenssituationen ausgerichtet. Bei diesem Angebot wird an Erfahrungen aus dem Projekt »Pro Kind Sachsen« angeknüpft. Weiterhin werden Synergieeffekte der aufsuchenden präventiven Arbeit genutzt. Für die bereits 2010 zertifizierten Familienhebammen wird derzeit eine zusätzliche Qualifizierung zur Anpassung an das Kompetenzprofi l des NZFH angeboten. Seit Mai 2013 werden weitere 18 Hebammen bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-innen für ihren Einsatz in den Familien fortgebildet.
Zwei Modelle der Ehrenamtsarbeit zur niedrigschwelligen Unterstützung von Familien werden umgesetzt: Patenschaften nach dem Modellprojekt »Familiengesundheitspaten« sehen eine längerfristige Begleitung der Familien vor, andere Einsätze dienen der kurzzeitigen praktischen Unterstützung, insbesondere zur Prävention von Überforderungen nach der Geburt eines Kindes.
Zusätzliche Maßnahmen, die auf die Ansprache und Unterstützungsbedarfe von (werdenden) Müttern und Vätern in belastenden Lebenssituationen ausgerichtet sind, setzt Sachsen in Form von niedrigschwelligen Angeboten der allgemeinen Förderung der Erziehung in der Familie nach §16 SGB VIII um.
Ausblick: Nach der Etablierung von Familienhebammen in allen sächsischen Kommunen gilt es, die Angebote zu stabilisieren und den Bedarf an weiteren Fachkräften durch einen zweiten Qualifikationskurs ab Herbst 2013 zu decken. Im weiteren Verlauf steht der Auf- und Ausbau der Ehrenamtsprojekte im Vordergrund.
Für den Bedarf an Maßnahmen zur Begleitung von psychisch kranken Schwangeren, Müttern und Vätern erhoffen sich die sächsischen Akteure neue Impulse für die zweite Förderperiode.