Netzwerkarbeit in großen Flächenlandkreisen
Mecklenburg-Vorpommern stellt besondere Herausforderungen an die Netzwerkarbeit im Bereich der Frühen Hilfen. Mit einer Bevölkerungsdichte von 69 Einwohnern/km² ist es das am dünnsten besiedelte Bundesland Deutschlands.
Es verfügt nach der Kreisgebietsreform 2011 über sechs Landkreise – darunter die fünf größten Deutschlands – und zwei kreisfreie Städte. Das Land gehört zu den wirtschaftlich eher schwächeren Regionen.
Im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen liegen die Schwerpunkte daher insbesondere auf dem Ausbau besonders weit gespannter, professionell koordinierter Netzwerke. Für eine passgenaue und bedarfsgerechte Sozialraumarbeit, also Arbeit vor Ort, arbeiten alle Akteurinnen und Akteure daran, Angebote flächendeckend zu schaffen, zu erhalten und zu vernetzen. Um möglichst alle Familien zu erreichen, fördert Mecklenburg-Vorpommern die Einrichtung zusätzlicher Angebote für (werdende) Eltern. Die Grundlage professioneller Arbeit bildet hierbei vor allem die fortlaufende modulare Qualifizierung der Netzwerkkoordinierenden. Die Qualifizierungsmodule werden dabei von der Landeskoordinierungsstelle in Kooperation mit dem Bildungsanbieter »Schabernack – Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V.« in Anlehnung an das Kompetenzprofil des NZFH kontinuierlich weiterentwickelt werden.
Um einen effektiven und niedrigschwelligen Zugang zu den Familien zu erreichen, hat sich in vielen Landkreisen eine Untergliederung der kommunalen Netzwerke in Sozialraum- bzw. regionale Netzwerke mit eigenen Ansprechpartnerinnen und -partnern bewährt. Den kommunalen Netzwerkkoordinierenden kommt somit neben der Aufgabe der Vernetzung auf horizontaler Ebene auch eine Multiplikatorenfunktion auf vertikaler Ebene zu.
Mehr: