Unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Kinderschutz in der Medizin (DGKiM) wenden sich zahlreiche Fachgesellschaften und Berufsverbände mit einem Positionspapier an die Bundesregierung und ihre Vertretungen.
Erklärtes Ziel ist die Sicherung von flächendeckenden Strukturen für den Kinderschutz im Gesundheitswesen. Berücksichtigt sind dabei auch Perspektive und Bedeutung der Frühen Hilfen. Wörtlich heißt es darin: "Notwendig wäre die Umsetzung eines flächendeckenden Versorgungsmodells mit Schwerpunktpraxen, klinikbasierten Kinderschutzgruppen und medizinischen Kinderschutzambulanzen sowie überregionalen kinderschutzmedizinischen Kompetenzzentren. Darüber hinaus spielt der gesundheitsbezogene Blickwinkel in den Frühen Hilfen eine wichtige Rolle in der Früherkennung und Prävention."
Zu 12 Eckpunkten formuliert das Positionspapiers unter dem Titel "Kinderschutz im Gesundheitssystem verankern" konkrete Handlungsbedarfe. Die Eckpunkte lauten:
- Verantwortung im Gesundheitswesen
- Dunkelziffer verringern und Hellfelddaten generieren
- Einheitliche Versorgungsstrukturen sicherstellen
- Fachliche Standards vorhalten
- Aus-, Weiter- und Fortbildung realisieren
- GKV-Regelfinanzierungsmodelle umsetzen
- Medizinische Expertise bei Kinderschutzfällen einbringen
- Beratungsangebote für Gesundheitsdienstleistende schaffen
- Verlässliche Netzwerkstrukturen etablieren
- Präventive Maßnahmen abbilden und vermitteln
- Sozialräumliche Versorgungsmodelle einbeziehen
- Kinderschutzfragen erforschen
Einige der beteiligten Fachgesellschaften, Berufsverbände sowie Expertinnen und Experten sind auch im Beirat der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH vertreten.
Das multiprofessionelle und interdisziplinäre Positionspapier wurde am 20. Mai 2022 auf der DGKiM-Jahrestagung offiziell vorgestellt. Auch der 126. Deutsche Ärztetag 2022 unterstützt das Positionspapier laut Beschluss vom 27.05.2022.
Verbände, Fachgesellschaften und Organisationen sind weiterhin aufgerufen, das Positionspapier zu unterstützen. Auf der Website der DGKiM werden die Unterstützenden aufgeführt und ergänzt.
Positionspapier
Kinderschutz im Gesundheitssystem verankern
Weitere Informationen auf fruehehilfen.de
Qualitätsentwicklung im Kinderschutz
Birgit Pätzmann-Sietas – Vertreterin des Berufsverbandes Kinderkrankenpflege Deutschland e. V. im Beirat der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH
Prof. Dr. Ute Thyen – Vorsitzende des Beirats der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Sozialpädiatrie und Jugendmedizin (DGSPJ)
Dr. med. Thomas Fischbach – Vertreter des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) im Beirat der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH
Priv.-Doz. Dr. Burkhard Rodeck – Vertreter der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) im Beirat der Bundesstiftung Frühe Hilfen und des NZFH
Informationen anderer Websites
DGKiM: Kinderschutz im Gesundheitssytem verankern!
Quelle: www.dgkim.de/news/kinderschutz-in-der-medizin-verankern