Filmpremiere „Guter Start in die Familie“ - Dokumentation über Frühe Hilfen schlägt Brücke zwischen Theorie und Praxis
Berlin, 22. Oktober 2014 | Angebote der Frühen Hilfen begleiten werdende Eltern von der Schwangerschaft über die Geburt bis in die ersten Lebensjahre des Kindes. An der Schnittstelle zwischen Geburtsklinik und Kinder- und Jugendhilfe mit ihren Frühe Hilfen Angeboten haben Mitarbeitende in den Kliniken eine besonders wichtige Funktion, denn sie können Brücken bauen und Eltern und Kindern bei einem guten Start in die Familie unterstützen: Über die medizinischen und pflegerischen Aufgaben hinaus können sie erkennen, ob eine Familie Hilfe benötigt und passgenaue Unterstützungsangebote anbieten. Doch wie kann dies gelingen? Und wie können sie die Brücke zu weiterführenden Angeboten im Netzwerk Frühe Hilfen schlagen? Diesen Fragen widmet sich der Lehrfilm „Guter Start in die Familie“, den das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) gefördert hat und der heute in Berlin vorgestellt wird.
„Schritt für Schritt zeigt der Film, wie die praktische Anwendung der Frühen Hilfen im beruflichen Alltag funktioniert und bietet selbst erfahrenen Fachkräften wertvolle Einblicke und gibt ihnen Tipps für ihre Tätigkeit. So veranschaulicht er sensibel und authentisch, wie sie Eltern in belastenden Lebenslagen frühzeitig darin unterstützen können, eine gute Bindung zu ihrem Kind aufzubauen und es verlässlich zu versorgen“, sagt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), in der das NZFH seinen Sitz hat.
„Der Lehrfilm ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sowohl neue Forschungserkenntnisse als auch langjährige Erfahrungen aus der Praxis für die Fort- und Weiterbildung von Fachkräften anschaulich aufbereitet und vermittelt werden können. Durch die vielfältigen Anregungen, die der Film bietet, verbreitert sich das Wissensfundament der Fachkräfte für einen erfolgreichen Arbeitsalltag in den Frühen Hilfen.“, erklärt Prof. Dr. Sabine Walper, stellvertretende Direktorin des Deutschen Jugendinstituts (DJI) in München, das Kooperationspartner im Projekt Nationales Zentrum Frühe Hilfen ist.
Prof. Dr. Ute Thyen vom Universitätsklinikum Schleswig Holstein, Campus Lübeck und Vorsitzende des NZFH-Beirats hat den Film als Projektleiterin entwickelt. Sie betont: „Ich freue mich, dass es den Filmemacherinnen Anja Hansmann und Susanne Richter gelungen ist, reale Situationen darzustellen und Fachkräfte hautnah in ihrem Alltag zu begleiten. Der Film zeigt ganz deutlich, wie zentral die Zusammenarbeit unterschiedlicher Professionen in den Frühen Hilfen ist und wie sie gelingen kann.“
Hervorgegangen ist der Film aus einem Projekt am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein. Er wurde im Rahmen der Bundesinitiative Frühe Hilfen vom NZFH gefördert. Er soll vor allem die Aus- und Fortbildung der Fachkräfte aus unterschiedlichen Berufen im Bereich der Frühen Hilfen unterstützen.
Der gut 90-minütige Film ist in systematisch gegliederte Kapitel unterteilt. Kurze Trickfilmszenen vermitteln die jeweiligen Kernbotschaften, während die komplexeren dokumentarischen Sequenzen den Arbeitsalltag der Fachkräfte zeigen: bei Familien in der Klinik, zu Hause oder bei Teambesprechungen und Netzwerktreffen. Expertinnen und Experten kommentieren und ergänzen die dargestellten Situationen. Insgesamt 46 Minuten Bonusmaterial greifen vertiefend verschiedene Aspekte auf.
Darüber hinaus ist zum Film eine umfangreiche Begleitbroschüre erschienen. DVD und Begleitbroschüre sind ab 1. November kostenlos erhältlich unter: www.fruehehilfen.de
Ein Trailer zum Film, das druckfähige Cover der DVD sowie weitere Informationen finden sich unter www.fruehehilfen.de/Guter-Start-in-die-Familie
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen ist ein Kooperationsprojekt der BZgA mit dem Deutschen Jugendinstitut e.V. und wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Außerdem koordiniert es die Bundesinitiative Frühe Hilfen bis Ende 2015 auf Bundesebene.