Nationales Zentrum Frühe Hilfen startet in Kooperation mit Nummer gegen Kummer e.V. Modellprojekt in Osnabrück
Neuer Service für Eltern in Osnabrück
Osnabrück wird Modellstandort für gemeinsames Projekt von Nummer gegen Kummer e.V. und der Bundesinitiative Frühe Hilfen
Osnabrück, 28. Januar 2014| Eltern werden und Eltern sein ist schön, aber manchmal auch ganz schön schwer. Das Leben wird auf den Kopf gestellt, plötzlich ist alles anders. Junge und werdende Eltern geraten manchmal in belastende Situationen, mit denen sie alleine nicht mehr fertig werden. In Osnabrück erhalten sie ab sofort über das Elterntelefon unter 0800 – 111 0 550 anonym und kostenlos individuelle Beratung und auf Wunsch Vermittlung in die Angebote der Frühen Hilfen.
Mit diesem Modellprojekt bieten das etablierte Beratungsangebot der „Nummer gegen Kummer“ (NgK), das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), die Stadt Osnabrück und der Deutsche Kinderschutzbund Osnabrück e.V. erstmalig gemeinsam einen Service für Eltern mit Kindern im Alter bis drei Jahre, die im Familienalltag an ihre Grenzen stoßen. Ziel des Modellprojektes in Osnabrück ist es, eine Brücke zwischen Eltern und den Angeboten der Frühen Hilfen vor Ort zu schlagen: Die bundesweit erreichbare Telefonnummer des Elterntelefons bietet jungen und werdenden Eltern einen direkten, anonymen und einfachen Zugang. Mit dem Modellprojekt möchte die Stadt Osnabrück in Kooperation mit NgK und dem NZFH ein Vorbild liefern, das andere Städte und Regionen aufgreifen und nutzen können.
Von Montag bis Freitag sitzen in ganz Deutschland geschulte Beraterinnen und Berater am Elterntelefon: Sie geben Tipps, hören zu, beraten und vermitteln bei Bedarf und auf Wunsch zu Angeboten, die Eltern vor Ort unterstützen – wie zum Beispiel die Frühen Hilfen in Osnabrück. Ein guter Grund für das NZFH, gemeinsam mit dem Dachverband des Elterntelefons, Nummer gegen Kummer e.V., am Standort Osnabrück das Modellprojekt durchzuführen. Frühe Hilfen tragen in der Arbeit mit Familien dazu bei, dass Eltern gut für ihre Kinder sorgen können, vor allem dann, wenn es schwierig
wird und sich Probleme zeigen. Hier helfen zum Beispiel Familienhebammen, Frühförderstellen oder Babysprechstunden. Gemeinsam mit den Eltern können dann Lösungen entwickelt werden.
„Mit dem Elterntelefon bieten wir Anrufenden Unterstützung in den oft schwierigen, aber auch alltäglichen Fragen der Erziehung von Kindern - schnell, kompetent und anonym“, erklärt Beate Friese, Projektleiterin und stellv. Geschäftsführerin Nummer gegen Kummer e.V. „Unsere Beraterinnen und Berater am Elterntelefon wissen, welche Angebote der Frühen Hilfen für den Anrufer oder die Anruferin hilfreich sein können, ohne mit dem erhobenen Zeigefinger zur Annahme der Hilfe zu mahnen.“
Osnabrück ist dabei bewusst als Standort für das Modellprojekt gewählt worden, „denn hier sind die Anbieter Früher Hilfen gut vernetzt und arbeiten gut zusammen, damit auch die richtige Hilfe bei der Familie ankommt und schnell zu einer Entlastung beigetragen werden kann“, sagt Stadträtin Rita Maria Rzyski. Zudem ist hier das Elterntelefon, als ein Angebot des Deutschen Kinderschutzbund Osnabrück e.V. in Zusammenarbeit mit Nummer gegen Kummer e.V., seit vielen Jahren etabliert. Allein im Jahr 2012 wurde hier das Elterntelefon fast 2.000 Mal genutzt.
„Für uns ist das Modellprojekt ein wichtiger Schritt, weil wir uns erstmals direkt an die Eltern wenden“, erklärt Mechthild Paul, Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen. „Gemeinsam mit Nummer gegen Kummer e.V. laden wir Eltern mit Kindern im Alter bis 3 Jahren ein, das Elterntelefon zu nutzen und mehr darüber zu erfahren, was die Stadt Osnabrück für sie und ihre Kinder anbietet.“
Finanziert wird das Projekt aus Mitteln der Bundesinitiative Frühe Hilfen, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird. Ziel ist, allen Kindern in Deutschland von Anfang an faire Chancen auf eine gesunde Entwicklung zu geben. Deshalb fördert der Bund das Engagement der Bundesländer, Städte, Gemeinden und Landkreise.
Die Kooperationspartner:
Nummer gegen Kummer e.V. ist der Dachverband für örtliche Vereine, die in Deutschland ein Kinder- und Jugendtelefon und Elterntelefon betreiben. Die derzeit 107 lokalen Träger der Beratungstelefone sind überwiegend örtliche Verbände des Deutschen Kinderschutzbundes e.V. sowie anderer Wohlfahrtsverbände. Dieses Netzwerk stellt das deutschlandweit größte kostenfreie, telefonische Beratungsangebot für Kinder, Jugendliche und Eltern dar. Speziell ausgebildete, ehrenamtlich engagierte Beraterinnen und Berater unterstützen die Anrufenden im Sinne von Hilfe zur Selbsthilfe bei Alltagsproblemen und in schwierigen Lebenssituationen. Zur Finanzierung des Netzwerkes bemühen sich Nummer gegen Kummer e.V. bundesweit und seine Trägervereine lokal um Spenden von Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen.
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) unterstützt seit 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) die Fachpraxis, familiäre Belastungen früher zu erkennen und bedarfsgerechte Angebote zu entwickeln und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern. Das BMFSFJ hat dem NZFH die fachliche Begleitung der Bundesinitiative Frühe Hilfen übertragen. Es unterstützt die Fachkräfte, damit sie auf der Basis neuester und gesicherter Erkenntnisse arbeiten können und so die Hilfen verbessert werden. Träger des NZFH sind die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln und das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München.
Deutscher Kinderschutzbund Osnabrück e.V.
Kolpingstraße 5, 49074 Osnabrück
Stadt Osnabrück, Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien – Fachdienst Familie – Sozialer Dienst
Bocksmauer 20, 49074 Osnabrück
Ansprechpartner für die Presse:
Beate Friese, Projektleiterin und stellv. Geschäftsführerin Nummer gegen Kummer e.V.,
Tel.: 0202.25 90 59-15,
E-Mail: b.friese@nummergegenkummer.de