Schlaglicht 1
Erika Schwarz, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen im Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, Abteilung Jugend und Familie, Weiterbildung und Kultur – Jugendamt, Bereich Fachsteuerung, Berlin
Meine größte Herausforderung war…
Wie können wir die Zusammenarbeit zwischen Jugendamt und Gesundheitsamt weiter entwickeln, um möglichst viele Familien im Bezirk noch wirksamer zu unterstützen? Gerade in der Anfangsphase wurde ich mit vielen Erwartungen, Wünschen, Aufgaben, aber auch mit Widerstanden konfrontiert. Neues zu entwickeln, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und gemeinsam etwas für junge Familien zu bewegen – das war eine spannende Herausforderung für mich. Dabei traf ich auf viele „alte Hasen“ in den verschiedenen Arbeitsfeldern. Als quasi „Neueinsteigerin“ von außen (in einer Verwaltung) stand und stehe ich vor der Aufgabe, die bereits bestehende Frühe-Hilfen-Landschaft im Bezirk weiter zu stärken und mit der Bundesinitiative zielgerichtet weiter zu entwickeln, neue Partner zu gewinnen und alle am Prozess Beteiligten gut zu vernetzen.
Auf diese Weise habe ich sie gelöst…
Für mich stand fest: Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung und Verstetigung der Frühen Hilfen ist eine gute kollegiale Zusammenarbeit zwischen Netzwerkkoordination, Jugendamt und Gesundheitsamt. Bereits Ende November 2013 war eine Kooperationsvereinbarung fertig. Den Entstehungsprozess nutzen wir zum Kennenlernen und zur Diskussion der unterschiedlichen Sichtweisen. Im Ergebnis wurden u.a. klare Absprachen zu Arbeitsstrukturen und Schwerpunkten festgeschrieben. So hatten wir eine gute, kollegiale und gemeinsame Startposition, die sich sehr vorteilhaft auf die weitere Zusammenarbeit auswirkte.
Diese Faktoren waren bei der erfolgreichen Bewältigung hilfreich…
Schon seit 2005 habe ich als Leiterin einer Jugendfreizeiteinrichtung für Mädchen und junge Frauen ein Angebot für Teenager-Schwangere und -Mütter im Bezirk entwickelt und mich vernetzt. So kannte ich bereits einige Kolleginnen des Gesundheitsamtes und Träger aus dem bezirklichen Netzwerk „Rund um die Geburt“ sowie dem Modellvorhaben zum Aufbau einer Präventionskette „Gesund aufwachsen in Marzahn-Hellersdorf“. Die eigene Bekanntheit und das Wissen um die vorhandenen Fachkompetenzen waren für meine Aufgabe sehr von Vorteil.
Als Vorteil erlebte ich die Anbindung meiner Stelle in der Fachsteuerung des Jugendamtes. Laut Rahmenkonzept Frühe Hilfen teilt sich meine Arbeitszeit in jeweils 40% für das Jugendamt bzw. Gesundheitsamt und 20% für die Freiwilligenagentur Marzahn-Hellersdorf, um ehrenamtliche Projekte zu begleiten, zu fördern zu entwickeln und zu vernetzen. Diese Verknüpfung bringt bisher positive Impulse. Es wird sich zeigen, ob dieses Modell in der täglichen Netzwerkkoordination Frühe Hilfen lebbar und umsetzbar ist.