Schlaglicht 2
Dr. Astrid Kerl-Wienecke, Koordinatorin Frühe Hilfen im Jugend- und Sozialamt, Abteilung 51.12 Aktive Nachbarschaft und Projekte, Frankfurt am Main
Meine größte Herausforderung war…
Eine der größten Herausforderungen war sicherlich, dass es bis dato keine Netzwerkkoordination gab. Das hieß allerdings nicht, dass nicht bereits etablierte Strukturen der Zusammenarbeit in den Frühen Hilfen existierten. Zudem gibt es in der Kommune eine Vielzahl von Einrichtungen, Diensten und Angeboten. Das Kennenlernen der Akteure und die Kenntnis darüber, inwieweit bereits (nahezu) alle in Kooperationsbezügen eingebunden sind, sind für meine Tätigkeit zentral. Konkrete Erwartungen der Akteure der Frühen Hilfen an die Netzwerkkoordination und deren Rolle, ob beispielsweise als treibende Kraft, fachlicher Inputgeber oder entlastende Instanz, wurden bei meinen Vorstellungen allerdings nicht näher benannt. Hier galt es, eine eigene Idee zu entwickeln.
Auf diese Weise habe ich sie gelöst…
Eine großangelegte interdisziplinäre Auftaktveranstaltung zielte darauf ab, die Akteure für das Thema Frühe Hilfen zu gewinnen und die Bedeutung von Kooperation und Mitarbeit in einem Netzwerk in den Mittelpunkt zu stellen. Wesentlich war, zu einem gemeinsamen Verständnis zu gelangen, wie ein Netzwerk Frühe Hilfen den Rahmen für eine klare und verbindliche Zusammenarbeit im Sinne der Familien und Kinder vor Ort zwischen den beteiligten Akteuren schaffen kann. Die Entwicklung von Netzwerkidentität und nachhaltiger, tragfähiger Strukturen sowie die Bündelung der Ressourcen sind als Garanten für den dauerhaften Erfolg der Frühen Hilfen zu betrachten.
Diese Faktoren waren bei der erfolgreichen Bewältigung hilfreich…
Grundsätzlich möchte ich bemerken, dass es für die Gestaltung eines Netzwerkes Frühe Hilfen Ausdauer und Zeit braucht, auch wenn auf etablierte Strukturen der Zusammenarbeit aufgebaut werden kann. Die Verknüpfung der Systeme Jugendhilfe und Gesundheitswesen ist sehr arbeitsintensiv und muss immer wieder eingefordert werden.
Unbedingt als hilfreich erwähnenswert ist die Ausstattung der Koordinierungsstelle mit insgesamt zwei Mitarbeiterinnen. Der fachliche Austausch und die Reflektion über das Verständnis der Frühen Hilfen und des Netzwerkes sind gerade für die Aufbau- und Weiterentwicklungsarbeit in diesem (neuen) Tätigkeitsbereich der kommunalen Jugendhilfe wichtig.