Weil der Anfang zählt – Frühe Hilfen und Geburtskliniken
Dokumentation der Fachtagung vom 30. Januar 2014 in Köln
„Wie kann man in der Geburtsklinik in einen guten Kontakt mit Müttern und Vätern kommen und den Weg zu den Frühen Hilfen bereiten?“ So lautete eine der zentralen Fragen, der sich die Fachtagung „Weil der Anfang zählt – Frühe Hilfen und Geburtskliniken“ am 30. Januar 2014 in Köln widmete. Der Hintergrund: In Deutschland werden ca. 98 Prozent der Kinder in Krankenhäusern zur Welt gebracht. Geburtskliniken verfügen somit über einen frühzeitigen guten Zugang zu fast allen Eltern und sind daher wichtige Partner in Netzwerken Frühe Hilfen. Veranstaltet wurde die Tagung vom Nationalen Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), dem Deutschen Caritasverband e.V. und der WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“.
Erstmals wandte sich das NZFH mit dieser Veranstaltung sowohl an Geburtskliniken als auch an Netzwerkpartner der Frühen Hilfen. Ziel war es, Geburtskliniken bundesweit stärker in die Netzwerke der Frühen Hilfen einzubeziehen und die Brücke zwischen Gesundheitswesen und Frühen Hilfen weiter auszubauen. Damit setzten die Veranstalter einen Impuls, der in beiden Systemen auf große Resonanz stieß.
Impressionen der Tagung
250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Geburtskliniken, Koordinatorinnen und Koordinatoren der kommunalen Netzwerke Frühe Hilfen sowie Partnerinnen und Partner in den kommunalen Netzwerken Frühe Hilfen nutzten das Angebot zu Information, Austausch und Vernetzung. Die Tagung knüpfte an den Wünschen und Bedarfen der Teilnehmenden an, die auch in den Diskussionen und Gesprächen während der Veranstaltung deutlich wurden. So zeigte sich zum einen ein großes Interesse der unterschiedlichen Systeme an engerer Kooperation. Zum anderen der Wunsch nach besserer Kenntnis über Struktur und Arbeitsweise der jeweils anderen Seite sowie über Möglichkeiten der Ausgestaltung wirksamer Zusammenarbeit.
Wie kann der Brückenschlag und die Zusammenarbeit der beiden Systeme optimal gelingen? Wie können Übergänge zwischen Geburtsklinik und Netzwerke Frühe Hilfen so gestaltet werden, dass sich das Engagement des Klinikpersonals für die Frühen Hilfen in das eng begrenzte Zeitbudget des klinischen Alltags integrieren lässt? Wie können Mütter mit Unterstützungsbedarf zuverlässig erkannt, sensibel angesprochen und passgenau vermittelt werden? Und wie kann Vertrauen bei den Familien aufgebaut und über den gesamten Begleitungsprozess im Rahmen der Hilfeangebote aufrechterhalten werden? Diese und andere Fragen standen im Fokus der Aufmerksamkeit. Übergreifendes Ziel der Tagung war es zudem, Erkenntnisse für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen zu nutzen.
Die Programmpunkte der Tagung
- Grußworte
- Vortrag von Prof. Dr. Ute Thyen „Ich helfe gerne, aber ich kann das nicht alleine – Kooperation zwischen den Systemen’“
- Fünf Foren „Gute Praxis“ - Beispiele der Zusammenarbeit zwischen Geburtskliniken und lokalen Netzwerken der Frühen Hilfen
- „…und was sagen die Familien dazu?“ - Podiumsgespräch mit Familien und beteiligten Partnerinnen und Partnern der Geburtskliniken und Frühen Hilfen