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Kinderschutz – Handeln mit Risiko

Dokumentation der Fachtagung vom 27. März 2014 in Berlin

Das Handeln im Kinderschutz ist in vielfältiger Weise mit Risiken behaftet. Die Weiterentwicklung der Qualitätssicherungsstrategien kann dazu beitragen, problematische Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und „Fehler“ zu reduzieren. Vor diesem Hintergrund widmete sich die Tagung „Kinderschutz – Handeln mit Risiko“, die auf Einladung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) am 27. März 2014 in Berlin stattfand, Erkenntnissen und Themen des Projektbereichs „Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“.

150 Leitungs- und Fachkräfte folgten der Einladung zur Auseinandersetzung mit Risiken im Kinderschutz und zur Diskussion von Konsequenzen für konkretes Handeln. Ziel der Tagung war es, einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung im Kinderschutz zu leisten.

Impressionen der Tagung

  • Begrüßung und Moderation der Tagung durch Mechthild Paul, Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Infostand

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Tagung Kinderschutz Berlin

    Dr. Astrid Schreyögg, Dipl. Psychologin.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Gemeinschaftsvortrag von Dr. Sheila Fish, Social Care Institute for Excellence, London (GB), Christine Gerber, NZFH/DJI, Susann Lillig, NZFH/DJI.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer verfolgten den Vortrag von Prof. Dr. Norbert Pfeiffer über Videotelefonie auf der Leinwand. Wegen eines Streiks am Flughafen konnte er leider kurzfristig nicht anreisen.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Information und Austausch zum Thema Kinderschutz

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 1: Alice Srugies und Kathrin Schleicher, TU Ilmenau, Christiane Firnges NZFH/BZgA (v.l.)

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 1: Kathrin Schleicher und Alice Srugies präsentierten in Vertretung für Projektleiter Dr. Andreas Schwarz erste Befunde der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme der Kommunikation von Jugendämtern in Krisen.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 1 beschäftigte sich mit der Frage:"Wie kann angesichts begrenzter Ressourcen eine proaktive Kommunikation der Jugendämter gelingen?"

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 2: Christine Gerber, DJI/NZFH, Regina Bodenstab, ASD Nienburg/Weser (v. l.)

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 2: Christine Gerber stellte ein Selbstevaluationsinstrument für Jugendämter vor.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 2: Christine Gerber, DJI/NZFH

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 3: Dr. Andreas Scheffzek, Kinder- und Jugendarzt, Iris Söhngen, Koordinierungsstelle Frühe Hilfen (v.l.)

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 3: Elisabeth Helming, DJI (Moderation), Dr. Andreas Scheffzek, Kinder- und Jugendarzt, Iris Söhngen, Koordinierungsstelle Frühe Hilfen (v.l.)

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 4: Blick auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

    (Foto: E.Eichhöfer)

  • Workshop 4: Gudula Kaufhold, NZFH/DJI, Alexandra Sann, NZFH/DJI (v.l.)

    (Foto: E.Eichhöfer)

Zielten Qualitätsentwicklungsbemühungen bislang in erster Linie darauf ab, ein möglichst fehlerfreies Kinderschutzsystem aufzubauen, so sollte in Zukunft v.a. eine „Kultur der Achtsamkeit“ entwickelt werden. Denn: Trotz umfassender Bemühungen durch standardisierte Verfahren, Kontrollmechanismen und Qualifizierungsmaßnahmen lassen sich Fehler nicht gänzlich vermeiden. Je sensibler Fachkräfte des Jugendamtes in Kooperation mit anderen Institutionen für problematische Entwicklungen sind und je offener problematische Verläufe angesprochen werden können, desto eher können Schäden verhindert werden. Dabei gilt es, aus kritischen Verläufen zu lernen und alltagstaugliche Strategien und Methoden zur Analyse derselben zu entwickeln. Kommt es trotz aller Bemühungen zu Fällen, in denen Kinder verletzt werden oder gar zu Schaden kommen, bedarf es darüber hinaus geeigneter Konzepte des Krisenmanagements. Sie tragen dazu bei, tragische Fälle zu bewältigen und zu verarbeiten.

Vor diesem Hintergrund konzentrierte sich die Tagung auf zentrale Fragen wie u.a.:

Wie kann eine Fehlerkultur im Kinderschutz verbessert werden? Wie können Methoden entwickelt werden, die es ermöglichen, mit wissenschaftlicher Begleitung Einzelfälle zu analysieren und systematisch aus ihnen zu lernen? Welche Instrumente können Jugendämter darin unterstützen, in Qualitätsentwicklungsprozesse einzusteigen? Und: Wie können Krisenmanagement und Krisenkommunikation im Falle tragischer Verläufe gelingen?

Die Programmpunkte der Tagung

  • Eröffnung: Dr. Karin Jurczyk, DJI
  • Vortrag: Fehlerkultur im Kinderschutz – sind wir schon gut aufgestellt?
    Dr. Astrid Schreyögg, Dipl. Psychologin
  • Vortrag: Verfahren, Erfahrungen und Ergebnisse aus der Analyse problematischer Fallverläufe im Kinderschutz in England und Deutschland
    Dr. Sheila Fish, Social Care Institute for Excellence, London (GB), Christine Gerber, NZFH/DJI, Susanna Lillig, NZFH/DJI
  • Vortrag: Wenn das Tragische passiert: Krisenmanagement und Krisenkommunikation am Beispiel der Universitätsmedizin Mainz
    Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz
  • Vier Workshops zu verschiedenen Aspekten der Qualitätsentwicklung im Kinderschutz
Eröffnung

Die Tagung wurde eröffnet von Dr. Karin Jurczyk, DJI, in Vertretung von Prof. Dr. Sabine Walper, Forschungsdirektorin, Deutsches Jugendinstitut e.V. (DJI).

Das Thema der Tagung „Kinderschutz – Handeln mit Risiko“ steht hoch im Kurs. Dies spiegelt sich nicht zuletzt in der hohen Zahl der Anmeldungen für diese Tagung wider.

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Fehlerkultur im Kinderschutz – sind wir schon gut aufgestellt?

Vortrag von Dr. Astrid Schreyögg, Dipl. Psychologin

Die Fehlerdebatte hat ihren Ursprung in Hochsicherheitssystemen wie der Flug- und Atomindustrie. Als optimal gilt, wenn in einem System von allen Beteiligten Fehler nicht etwa vertuscht, sondern offensiv analysiert und als Ausgangspunkt für positive Veränderungen genutzt werden. Vor diesem Hintergrund warf Dipl. Psychologin Dr. Astrid Schreyögg einen kritischen Blick auf die Fehlerkultur im Kinderschutz und diskutierte die Frage, wie eine Verbesserung derselben erzielt werden kann.

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Verfahren, Erfahrungen und Ergebnisse aus der Analyse problematischer Fallverläufe im Kinderschutz in England und Deutschland

Gemeinschaftsvortrag von Dr. Sheila Fish, Social Care Institute for Excellence, London (GB), Christine Gerber, NZFH/DJI, Susanna Lillig, NZFH/DJI.

In dem Vortrag stellten Christine Gerber, Susanna Lillig und Dr. Sheila Fish die Kinderschutz-Systeme in Deutschland und England im Hinblick auf den konzeptionellen Rahmen und die Vorgehensweisen von systemorientierten Analysen problematischer Fallverläufe gegenüber.

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Wenn das Tragische passiert: Krisenmanagement und Krisenkommunikation am Beispiel der Universitätsmedizin Mainz

Vortrag von Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand, Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz

Auf der Intensivstation der Universitätskinderklinik Mainz verstarben 2012 drei Kinder durch verkeimte Infusionslösungen, die in der Klinikapotheke zubereitet worden waren. Die Universitätsmedizin reagierte auf diese Krise mit offener Informationspolitik unter Einbeziehung von Eltern, Mitarbeitenden, Behörden und Öffentlichkeit.

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Workshops zum Thema Qualitätsentwicklung im Kinderschutz

Nach den ersten beiden Vorträgen fanden parallel vier Workshops statt. Sie befassten sich mit unterschiedlichen Aspekten der Qualitätsentwicklung im Kinderschutz. Eingeleitet wurden die moderierten Workshops mit Beiträgen der Referentinnen und Referenten. Im Anschluss gab es Gelegenheit für Fragen, Austausch und Diskussion.

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Publikationen - Beiträge zur Qualitätsentwicklung im Kinderschutz

Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln, 2011
Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln, 2013
Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln, 2013
Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln, 2013
Hrsg.: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH), Köln, 2013