Voneinander Lernen. Eindrücke von der NetzwerkeKonferenz Frühe Hilfen in Mülheim (Ruhr)
"Voneinander Lernen" ist das Motto, unter dem das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) und die Stadt Mülheim an der Ruhr am 25. Januar zu einer überregionalen Netzwerkekonferenz Frühe Hilfen in Nordrhein-Westfalen eingeladen haben.
Ziel ist die bessere Vernetzung der Hilfeangebote, die Städte und Landkreise für werdende Eltern und Eltern mit Kindern bis zum Alter von drei Jahren bereitstellen.
Über 100 Fachkräfte aus den Städten Bochum, Bottrop, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim, Oberhausen, Witten sowie dem Oberbergischen Kreis sind in die Stadthalle Mülheim gekommen, um sich über Kooperationsmöglichkeiten und Praxiserfahrungen auszutauschen.
Es sind Vertreterinnen und Vertreter ganz unterschiedlicher Berufe wie Ärztinnen und Ärzte, Familienhebammen, Sozialpädagoginnen und Sozialarbeiter, die in ihren Städten unter anderem im Gesundheitswesen oder in der Kinder- und Jugendhilfe tätig sind.
Durch Vorträge, Diskussionen und Workshops bietet ihnen die eintägige Netzwerkekonferenz die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch. Eine begleitende Projektmesse informiert außerdem über die unterschiedlichen Angebote Früher Hilfen der teilnehmenden Kommunen.
"Frühe Hilfen können in belasteten Familien Erziehungskompetenzen fördern und Fehlentwicklungen vermeiden. Dies gelingt umso erfolgreicher, je besser die Fachkräfte und die unterschiedlichen Hilfeangebote vernetzt sind", sagt Mechthild Paul, Leiterin des NZFH. In ihrem Vortrag stellte sie Erkenntnisse zu Kooperationen und Vernetzung sowie innovative Ansätze Früher Hilfen vor.
Weitere Konferenzvorträge beschäftigten sich mit Familienhebammen im Netzwerk der Frühen Hilfen und der Rolle des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes.
Sechs Workshops stellten zentrale Themen wie die Kooperationsmöglichkeiten zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe und die Verortung Früher Hilfen in kommunalen Politikbereichen, Strategien und Finanzierungsmöglichkeiten in den Mittelpunkt.
"Wir wollen in Mülheim allen Kindern von Anfang an die gleichen Chancen auf einen guten Start ins Leben ermöglichen", sagt Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld. "Mit unserem Familienhebammenteam, dem engagierten Kinderbesuchsdienst und guten Kooperationsstrukturen zwischen allen Akteuren sind wir auf einem sehr guten Weg, so früh wie möglich eine gesunde Entwicklung der Kinder anzustoßen. Gute Beispiele gibt es nicht nur in Mülheim, sondern auch in unseren Nachbarkommunen, daher freue ich mich, heute so viele engagierte Akteure begrüßen zu dürfen: Lassen Sie uns voneinander lernen!"
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen unterstützt seit 2007 im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen früher zu erkennen, bedarfsgerechte Unterstützungsangebote bereitzustellen. Zudem setzt sich das NZFH für die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen im Bereich der Frühen Hilfen ein.
Nach einer erfolgreichen Auftaktveranstaltung ist die überregionale Netzwerkekonferenz für Nordrhein-Westfalen die erste von mehreren Netzwerkekonferenzen, die das NZFH in Zusammenarbeit mit Ländern und Kommunen in verschiedenen Regionen veranstaltet.