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Wenn Frühe Hilfen an ihre Grenzen kommen ...

Von der Vermittlung weiterführender Hilfe bis zum Schutzauftrag

Dokumentation der Tagung am 26. November 2018 in Kassel

Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) setzte mit der Konferenz am 26. November 2018 in Kassel die Veranstaltungsreihe "Netzwerkarbeit und Netzwerkkoordination. Netze weben – Brücken bauen" fort. Mit bewährten Methoden bot die Veranstaltung den über 200 Teilnehmenden viel Raum, sich über Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten auszutauschen, die sich an den Übergängen zwischen Frühen Hilfen zu weiterführenden, intensiveren Hilfen und zum Kinderschutz ergeben.

Foto-Impressionen der Tagung

  • Mechthild Paul bei ihrem Vortrag am Rednerpult

    Mechthild Paul, Leiterin des NZFH, BZgA, eröffnet die Konferenz mit dem Vortrag "Frühe Hilfen an ihren Grenzen: Aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen".

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende der Konferenz schauen zur Vortragenden am Rednerpult

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende der Konferenz schauen zur Vortragenden am Rednerpult

    Über 200 Fachkräfte aus den Frühen Hilfen nehmen an der Netzwerkkonferenz des NZFH zum Thema "Wenn Frühe Hilfen an ihre Grenzen kommen" in Kassel teil.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Dr. Michael Schieche bei seinem Vortrag am Rednerpult

    Dr. Michael Schieche, Kinderzentrum München, betrachtet in seinem Vortrag das Handeln in schwierigen Fällen aus der Sicht des Kindes.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Klatschende Konferenzteilnehmende

    Begeistert verfolgen die Konferenz-Teilnehmenden die Impulsvorträge.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Dr. Michael Barth bei seinem Vortrag am Rednerpult

    Auf gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung in der frühen Kindheit geht Dr. Michael Barth, Universitätsklinikum Freiburg, in seinem Vortrag ein.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Konferenzteilnehmende auf Stühlen sitzend

    Mit mehr als 200 Teilnehmenden ist die Konferenz ausgebucht.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Christine Gerber bei ihrem Vortrag am Rednerpult

    Christine Gerber, NZFH, DJI, berichtet über die strukturellen Voraussetzungen für den professionellen Umgang mit Handlungsunsicherheiten.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Konferenzteilnehmende auf Stühlen sitzend halten Unterlagen in der Hand

    Die Tagungsunterlagen beinhalten Abläufe sowie inhaltliche Zusammenfassungen und unterstützen beim Zuhören.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende einer Fishbowl sitzen im Kreis

    Jennifer Jaques-Rodney im Austausch zum Thema "Sieht mich keiner?"

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende blicken auf ein Plakat

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Plakat mit aufgepinnten Ergebnissen

    Ergebnisse Schlaglichter aus Fishbowl 1

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende einer Fishbowl sitzen im Kreis

    Dr. Michael Barth im Fishbowl zu seinem Impulsvortrag zum Thema "Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung in der frühen Kindheit".

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Plakat mit aufgepinnten Ergebnissen

    Ergebnisse Schlaglichter aus Fishbowl 2

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende sitzen im Kreis

    In der Fishbowl zu Christine Gerbers Vortrag diskutieren die Teilnehmenden über den professionellen Umgang mit Handlungsunsicherheit.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Plakat mit aufgepinnten Ergebnissen

    Ergebnisse Schlaglichter aus Fishbowl 3

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 2 Teilnehmerinnen stehen am Tisch und sichten Unterlagen

    In den Pausen herrscht ein reger Austausch.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Teilnehmende sitzen im Kreis, eine Frau spricht

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 4 Frauen stehen zusammen und tauschen sich aus

    Konferenz-Teilnehmerinnen beim "Netzwerken"

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 2 Frauen stehen zusammen und tauschen sich aus

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Eine Frau mit Kopftuch spricht mit einer anderen Frau

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 3 Frauen und ein Mann stehen am Stehtisch vor einer Plakatwand

    Kathrin Schumacher erläutert an ihrer Themeninsel gemeinsam mit ihrem Kollegen Mathias Pliesch die Fachberatung in der Arbeit der Frühen Hilfen am Kinderschutzzentrum Lübeck.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 4 Frauen sitzen auf Stühlen, dahinter eine Plakatwand

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Aufsteller, auf dem die Zielgruppen notiert sind

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 2 Frauen am Stehtisch, im Hintergrund eine Gruppe von Frauen

    An insgesamt 15 Themeninseln werden anhand von Postern Praxisbeispiele, Forschungsergebnisse und Qualifizierungsansätze  vorgestellt.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 3 Frauen im Gespräch

    Pausengespräch mit der Moderation.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 4 Frauen stehen auf Bühne, eine spricht ins Mikrofon, dahinter eine projezierte Präsentation

    "Von der Praxis für die Praxis" – Zum Abschluss gibt es verschiedene Statements aus der kommunalen Arbeit. 

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • 4 Frauen stehen hinter Stehtischen auf Bühne, eine spricht ins Mikrofon

    Ramona Chlebig, Christine Jung-Seeh, Kathrin Schumacher und Christiane Knoop (von l.n.r.) fassen die Impulse aus der Konferenz zusammen.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Eine Moderatorin befragt das sitzende Publikum

    Die Moderatorin Christiane Poertgen befragt das Plenum nach weiteren Impulsen aus der Praxis.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Mechthild Paul mit Mikrofon, dahinter ein Plakat

    Zum Abschluss zieht Mechthild Paul ein kurzes Resümee der Veranstaltung und verabschiedet alle Teilnehmenden.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Mechthild Paul mit Mikrofon, zeigt auf Plakat
  • 3 Wände mit grafischer Darstellung der Konferenz durch eine Konferenzmalerin

    Die vielfältigen Diskussionen im Rahmen der Konferenz wurden durch die grafische Darstellung der Konferenzmalerin sehr gut dargestellt.

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Ein Plakat mit grafischer Darstellung der Konferenz durch eine Konferenzmalerin

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Ein Plakat mit grafischer Darstellung der Konferenz durch eine Konferenzmalerin

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

  • Ein Plakat mit grafischer Darstellung der Konferenz durch eine Konferenzmalerin

    (Foto: NZFH/Kolja Matzke)

Frühe Hilfen bieten Familien mit Kindern zwischen 0 und 3 Jahren – insbesondere in belasteten Lebenslagen – Unterstützung und Beratung an. Bei dieser Arbeit stoßen die Fachkräfte in den Frühen Hilfen auch auf Situationen, in denen ihr Angebot nicht geeignet oder ausreichend ist. Die Familie braucht andere oder intensivere Hilfen. In seltenen Fällen kann es sein, dass das Wohl des Kindes gar gefährdet ist und Maßnahmen zum Schutz des Kindes in Betracht gezogen werden müssen. In diesen Fällen können Fragen auftreten: "Wie kann ich mit den Eltern über solche Situationen sprechen?", "Welche Möglichkeiten habe ich, weiterführende Hilfe zu vermitteln?", "Welche Netzwerkpartner spreche ich an?", “Was kann ich tun, wenn die Eltern keine weiteren Hilfen wollen, ich mir jedoch Sorgen um das Wohl des Kindes mache?“

Um mit solchen Unsicherheiten professionell umgehen zu können, benötigen die Fachkräfte spezifisches Fachwissen, Kompetenzen in der Gesprächsführung, eine klare Haltung sowie unterstützende Strukturen.

Programmübersicht

Übersicht über den Ablauf und die Referentinnen und Referenten der Konferenz

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Begrüßung Mechthild Paul

Mechthild Paul, Leiterin des NZFH, eröffnete die Netzwerkkonferenz und stellte in ihrem Vortrag "Frühe Hilfen an ihren Grenzen: Aktuelle Erkenntnisse und Entwicklungen" unter anderem Forschungsergebnisse des NZFH vor. Sie führte aus, dass der Übergang zu intensiveren Hilfen im Kinderschutz eine Herausforderung für die Frühen Hilfen ist.

Impulsvorträge

In drei Impulsvorträgen beleuchteten Expertinnen und Experten unterschiedliche Aspekte des Konferenzthemas und gingen dabei auf Herausforderungen für Fachkräfte der Frühen Hilfen und Handlungsmöglichkeiten ein. Die Vorträge dienten als fachliche Grundlage für die anschließenden Fishbowl-Diskussionen.

Impulsvortrag 1

"Sieht mich keiner? Handeln in schwierigen Fällen aus der Perspektive des Kindes" – Dr. Michael Schieche, psychologischer Psychotherapeut am Kinderzentrum in München

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Impulsvortrag 2

"Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kindeswohlgefährdung in der frühen Kindheit" – Dr. Michael Barth, Psychologe in der Klinik für allgemeine Kinder- und Jugendmedizin am Uniklinikum Freiburg

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Impulsvortrag 3

"Strukturelle Voraussetzungen für den professionellen Umgang mit Handlungsunsicherheiten" – Christine Gerber, Leiterin des Projektbereiches "Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen" im NZFH, DJI

 

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Diskussion der Impulsvorträge in Fishbowls

In drei Fishbowl-Diskussionen tauschten sich die Konferenzteilnehmenden zu verschiedenen Aspekten der Impulsvorträge aus und brachten eigene Erfahrungen aus ihrer Praxis in die Diskussion ein. Die Themenschwerpunkte der Fishbowls knüpften dabei jeweils an die Impulsvorträge an. Drei Thesen der Impulsgebenden, die sich auch selbst aktiv an dem Austauschformat beteiligten, unterstützten zu Beginn den Einstieg in den Austausch. Zentrale Ergebnisse aus der Diskussion wurden auf Pinnwänden dokumentiert.

Themeninseln und Eindrücke der Tagung

An insgesamt 15 Themeninseln hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich über erfolgreiche Angebote aus der Praxis, über Forschungsergebnisse und Qualifizierungsansätze auszutauschen.

Im Abschlussplenum fassten vier Expertinnen, stellvertretend für die verschiedenen Professionen und beteiligten Systeme, ihre auf der Konferenz gesammelten Erfahrungen zusammen und gaben damit Impulse für die Weiterentwicklung der Frühen Hilfen an den Grenzen zu intensiveren Hilfen.

Zusammenfassung und Verabschiedung

Wie lebendig die Konferenz verlief, zeigte am Ende auch die Darstellung des Konferenzverlaufs, den eine Konferenzmalerin vor Ort angefertigt hatte. Mechthild Paul hob darin die bildliche Darstellung der Kindesperspektive hervor. "Die Sicht des Kindes einnehmen" sei ein wichtiger und zentraler Aspekt der Arbeit in den Frühen Hilfen, so Paul.

Sie stellte abschließend fest, dass die Frühen Hilfen sich als präventiver Bereich profiliert haben und betonte: "Es ist aber wichtig, die Frühen Hilfen im Kontext des gesamten Kinderschutzes einzuordnen." Frau Paul bedankte sich beim Team "Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen" (NZFH, DJI), das explizit an der Schnittstelle zwischen Frühen Hilfen und Kinderschutz arbeitet und fester Bestandteil der Qualitätsentwicklung des NZFH ist. Dabei sei es ein zentrales Ziel, die gewonnen Erkenntnisse praktisch umzusetzen und immer wieder neu aus der Analyse von Fallverläufen zu lernen.