Forum 7: Qualifizierung zum Thema: Kinder psychisch kranker Eltern
Eine Zielgruppe der Frühen Hilfen sind Kinder von Eltern mit psychischen Erkrankungen. Um die Familien passgenau zu unterstützen und zu begleiten, benötigen die Fachkräfte unter anderem (Handlungs-)Wissen über angemessene Maßnahmen beziehungsweise deren Vermittlung, gerade auch, wenn die eigenen Angebote zum Schutz des Kindes nicht ausreichen.
Daraus ergaben sich für Forum 7 die folgenden Leitfragen: Welches Wissen benötigen Fachkräfte in den Frühen Hilfen über Elternschaft und psychische Erkrankung? Welches zur Kooperation Kinder- und Jugendhilfe beziehungsweise zur psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung?
Die Teilnehmenden erarbeiteten unter der Prämisse, dass es sich hierbei um ein umfangreiches Wissensgebiet handele, die folgenden Vorschläge: Es sollte ein Überblickswissen für Fachkräfte vermittelt werden, das über die Grundsymptomatik psychischer Erkrankungen informiert und zur Sensibilisierung beiträgt.
Hierbei sei es besonders wichtig, einer Stigmatisierung der betroffenen Familien entgegenzuwirken und die Einstellung der Fachkräfte bezüglich psychischer Erkrankungen zu reflektieren (Vorbehalte der Fachkräfte). Somit würde auch der Balanceakt zwischen Aufmerksamkeit und übermotiviertem Handeln besser gelingen.
Zur Frage der Kooperation müssten Netzwerkkoordinierende über Grundkompetenzen für beide Systeme verfügen und über deren Zuständigkeiten bei den Angeboten informiert sein. Dies betrifft auch die Vorbehalte zwischen den Systemen.
Fragen der Praxis (Welche Form der Wissensvermittlung bietet sich dafür an?) bildeten den abschließenden Teil der Diskussion. Hier wünschten sich die Teilnehmenden eine einfache und praktikable Checkliste zur eigenen Sensibilisierung, zum Beispiel für die Diagnose von Erkrankungen (Wie kann ich etwas erkennen?). Auch die Entwicklung eines Gesprächsleitfadens mit dem Inhalt "Wie kann ich bestimmte Themen ansprechen?" würde die Fachkräfte in ihrer Situation vor Ort besser unterstützen.
Moderiert wurde Forum 7 von Angela Kern, Arbeitsgemeinschaft Gemeindepsychiatrie Rheinland e. V.